Ausschreitungen mit hunderten Feierwütigen in Baden-Württemberg

Symbolbild Foto: Christophe Gateau/dpa

Karlsruhe-Insider (dpa) – Erneut haben sich in mehreren Städten im Südwesten abends Hunderte Menschen versammelt und sind dabei mit der Polizei aneinandergeraten. Sowohl Feiernde als auch Polizisten wurden verletzt.

In Tübingen hat die Polizei eine Ansammlung von etwa 300 Menschen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln aufgelöst. Die Menschen tranken demnach Alkohol und versetzten sich «mehr und mehr in Feierlaune», wie die Polizei mitteilte.

Als die Beamten die Gruppen aufforderten, nach Hause zu gehen, wurden sie demnach beschimpft. Bei der Räumung in der Nacht zum Samstag seien auch zwei Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden. Beamte nahmen den mutmaßlichen Täter fest.

In der Nacht kam es auch zu mehreren Auseinandersetzungen. Dabei seien elf Menschen verletzt worden. Nach einer Schlägerei wollten Beamte einen Mann festnehmen. Daraufhin solidarisierten sich mehrere Menschen mit dem Verdächtigen und griffen die Beamten an.
Dabei wurden den Angaben nach vier Polizisten leicht verletzt. Einer habe seinen Dienst nicht fortsetzen können, hieß es.

Auch in Ravensburg haben am Freitagabend Hunderte Menschen laut Polizei gegen die Corona-Regeln verstoßen. Dabei sei es auch zu Randale gekommen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, hatten sich im Bereich der Veitsburg bis zu 400 Menschen getroffen. Sie hörten den Angaben nach lautstark Musik und tanzten. Anwohner hatten den Beamten zuvor am Freitagabend Ruhestörungen gemeldet.

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Die Stimmung war laut Polizei aggressiv. Die Einsatzkräfte seien aus den Gruppen heraus massiv beleidigt worden. Als die Menschen die Burg oberhalb von Ravensburg verlassen hatten, kam es in der Innenstadt zu mehreren Zwischenfällen. Es seien eine Vielzahl von Mülltonnen und die Außenbestuhlung mehrerer Gaststätten umgeworfen worden. Zudem stahlen Unbekannte die Kennzeichen eines Polizeiautos.

In den Städten Stuttgart und Heidelberg blieb es dagegen ruhig. Die Sperrung der Freitreppe auf dem Schlossplatz habe ihre Wirkung gezeigt, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei. Es seien zwar sehr viele Menschen unterwegs gewesen in der Nacht auf Samstag, doch Zwischenfälle blieben demnach aus. Auf der Neckarwiese in Heidelberg hatten sich laut Polizei in der Nacht auf Samstag zeitweise bis zu 350 Menschen versammelt. Auch hier blieb es jedoch weitgehend ruhig.

In den vergangenen Wochen war es in Baden-Württemberg immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen jungen Menschen und der Polizei gekommen. Größere Gruppen hatten etwa am Stuttgarter Schlossplatz oder auf der Heidelberger Neckarwiese randaliert. Dabei waren auch Polizisten verletzt worden, etwa durch Flaschenwürfe.