Das größte Automuseum liegt in der Nähe von Baden-Württemberg

Oldtimer in einem Automuseum
Symbolbild © istockphoto/GermanS62

Das größte Automuseum der Welt befindet sich mitten im Elsass und begeistert Fahrzeug-Liebhaber mit über 450 Oldtimern. Auf der riesigen Fläche stehen richtig seltene Modelle.

Wer ausgefallene Autos mit viel Geschichte liebt, sollte der Stadt Mülhausen im Elsass unbedingt einen Besuch abstatten. Denn in dem charmanten Ort befindet sich tatsächlich das größte Automuseum der Welt. Auf einer unglaublichen Fläche von 25.000 Quadratmetern warten mehr als 450 blitzblanke Oldtimer darauf, von Besuchern bestaunt zu werden. Doch hinter der beeindruckenden Sammlung von Fahrzeugen in dem Museum steckt eine traurige Geschichte. Denn die ursprünglichen Eigentümer der fahrbaren Schmuckstücke trieben ihr erfolgreiches Unternehmen durch ihre Leidenschaft in den Ruin. Leider brachten sie so auch Hunderte Menschen um ihren Job.

Unglaubliche Zahlen

Das größte Automuseum der Welt präsentiert überraschenderweise keine Zusammenstellung von Oldtimern verschiedener Eigentümer. Alle Autos in Mülhausen wurden zwischen 1945 und 1977 von zwei Brüdern erstanden und im Elsass versteckt. Bei den beiden Geschäftsmännern handelt es sich um die Gebrüder Fritz und Hans Schlumpf, welche in den Dreißigerjahren ein Textilunternehmen gründeten.

Bei einem kleinen Konzern blieb es dabei jedoch nicht, denn bis in die Siebzigerjahre schafften sie es, ein riesiges Imperium aufzubauen. Spezialisiert hatten sie sich auf gekämmte Garne und waren zu der Zeit Marktführer in dem Bereich. Ihre eigentliche Liebe galt jedoch nicht Stoffen, sondern Fahrzeugen und so begannen sie in den Vierzigerjahren damit, Oldtimer mit dem Geschäftsvermögen zu kaufen. Da dies nicht rechtens war, entschieden sie sich dazu, die Käufe zu vertuschen und die Autos in einer Fabrik in Mülhausen zu verstecken.

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Aufgeflogen

Das ging lange gut, denn nur wenige Personen wussten von dem Hobby der Brüder. So schafften Fritz und Hans es, bis 1977 unglaubliche 500 Oldtimer in der Fabrik zu sammeln. Im Jahr 1977 kam dann der große Knall. Denn ein ehemaliger Mitarbeiter der Textilfabrik erfuhr von dem Hobby und entschied sich, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Die beiden Brüder ließen ihre Autos hinter sich und flohen in die Schweiz.

Die Textilfabrik musste dichtgemacht werden und alle 2.000 Mitarbeiter verloren urplötzlich ihren Job. Und auch die Autos wurden verkauft, um die Forderungen der Gläubiger zu befriedigen. Da Frankreich die beeindruckende Autokollektion jedoch im Ganzen erhalten wollte, entschied sich die Regierung, die Sammlung für 44 Millionen Francs aufzukaufen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zu sehen sind die Sammelstücke der Gebrüder Schlumpf heute wieder in Mülhausen, denn hier steht jetzt das größte Automuseum der Welt. Besucher können hier unter anderem 87 alte Bugatti-Modelle sowie einen Mercedes-Benz „Silberpfeil“ Typ W 154 II von 1939 bestaunen.