Seltene Art: Es breitet sich jetzt rasant im Schwarzwald aus

Blick auf den Schwarzwald.
Symbolbild © istockphoto/Pauli

Eine seltene Art im Schwarzwald begeistert jetzt Wissenschaftler. Diese breitet sich in der Region rasant aus. Der Nationalpark Schwarzwald erklärt, ob das Gebiet demnach in Gefahr sein könnte.

Diese seltene Art sorgt im Schwarzwald jetzt zunehmend für Aufsehen. Sie breitet sich schnell aus und das könnte sich entsprechend positiv auf die Region auswirken. Wie es um den Nationalpark Schwarzwald steht und woher diese Art kommt, wird im Nachfolgenden erläutert.

Dies gefährdet den Schwarzwald?

Im Jahr 2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald gegründet. Jetzt soll er von einer seltenen Art bewuchert sein, die sich dort rasant ausbreitet. Die Zitronengelbe Tramete ist ein Pilz, der bislang in Baden-Württemberg nicht vorzufinden war. Jetzt wurde er von Forschern entdeckt. Und diese konnten den Pilz nachweisen.

Die Zitronengelbe Tramete ist ein Pilz, der in Urwäldern vorkommt. Heute soll er sogar schon an mehreren Stellen in der Region Schwarzwald zu finden sein, geben die Experten an. Dabei soll der Pilz in einem ehemaligen Bannwaldgebiet erstmalig in Erscheinung getreten sein und hat sich von dort aus rasch verbreitet.

Die Zitronengelbe Tramete (Flaviporus citrinellus) ist eine echte Urwaldart und extrem selten in Deutschland. Sie kommt nur in Europa vor und gilt europaweit als gefährdet. Sie benötigt große Mengen Fichtentotholz, welches zuvor von einem anderen Baumpilz, dem Rotrandigen Baumschwamm, besiedelt wurde. Während sich die mehrjährigen Fruchtkörper des Rotrandigen Baumschwamms das ganze Jahr über entwickeln, bildet die Zitronengelbe Tramete vor allem in den Wintermonaten ihre Fruchtkörper aus. Ob die Art ein Folgebesiedler ist oder parasitisch wächst, ist noch nicht geklärt. Neben den schwindenden Mengen an Totholz in bewirtschafteten Wäldern kann sich übrigens auch der Klimawandel negativ auf die Art auswirken: Ihr Wachstumsoptimum liegt bei niedrigen Temperaturen unter zehn Grad Celsius.

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Seltener Pilz immer häufiger zu finden

Der Pilz gilt als eine seltene Art, die im Schwarzwald jetzt aber immer häufiger auftritt. Das Sammeln von Pilzen ist im Nationalpark generell untersagt. Sollte jemand dennoch auf die Idee kommen und die geschützten Pilze zu sammeln, drohen saftige Bußgelder. Durch ein über mehrere Jahre angelegtes Citizen-Science-Projekt wurden bislang im Nationalpark 723 Pilzarten ermittelt.

Pilzforscher Flavius Popa erklärt zu diesem speziellen Pilz in einer Mitteilung des Parks: „Diese Art ist auf alte Wälder mit viel Totholz beschränkt. Da die benötigten Mengen an Totholz in bewirtschafteten Wäldern aber fehlen, ist die Art deutschlandweit nur aus Nationalparks und Bannwäldern bekannt.“

Leicht zu erkennen

Wer seinen Blick ein wenig schärft, soll den Pilz schnell erkennen können. Die oberirdischen Fruchtkörper sind recht klein, weißen aber leuchtend gelbe Poren auf. Für den Prozessschutz soll der Pilz als Erfolg gewertet werden, so die Experten.

Um den wilden See, der im ehemaligen Bannwald liegt, konnten zahlreiche verschiedene Arten gefunden werden, die im Nationalpark Schwarzwald unter Schutz stehen. Auch diese seltene Art im Schwarzwald wird weiterhin geschützt und beobachtet.

Der Artikel wurde am 21. April 2023 korrigiert und aktualisiert.