Stuttgart schmeißt langjährige Mieter aus Wohnungen für Investor

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Symbolbild

Karlsruhe Insider: Vorbildfunktion beim Klimaschutz.

In Stuttgart herrscht seit Jahren Mangel an geeignetem und bezahlbarem Wohnraum. Die Preise in Stuttgart gehören zu den höchsten in Deutschland.

Das Finanzministerium wandelt jetzt trotz der angespannten Lage Wohnraum in Büroflächen um und schmeißt die bisherigen Mieter raus. Diese müssen sich, nachdem sie jetzt eine fristgerechte Kündigung erhalten haben, teuren Wohnraum suchen.

Angesichts der angespannten Situation hagelt es deshalb auch regelmäßig Kritik an der Landesregierung und der Stadt Stuttgart. Gerade erst kritisierte der Mieterverein den „skandalösen Leerstand“ in Stuttgart. Nun ist dieser angesichts einer Maßnahme des Finanzministeriums erneut alarmiert.

Im Justizviertel von Stuttgart soll ein Büroneubau entstehen. Dafür zwingt die Abteilung Vermögen und Bau des Finanzministeriums laut Stuttgarter Zeitung langjährige Mieter mit geringem Einkommen zum Auszug aus 28 Wohnungen in drei alten Gebäuden. Anders als im Rest von Stuttgart betrug die Miete dort nach wie vor nur sieben Euro pro Quadratmeter.

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Theoretisch wissen die betroffenen Bewohner bereits seit 2019, dass ihnen bald die Wohnung gekündigt wird. Damals erschien die Ausschreibung für ein „Verfügungsgebäude“ im Internet. Ein offizielles Schreiben erhielten sie allerdings erst im Juli dieses Jahres, ihre Wohnungen müssten bis Ende September 2022 freigezogen werden. Einige dürfte diese Nachricht schockiert haben, manche Bewohner leben seit 45 Jahren in den Wohnungen.