Tradition: Motive auf Berliner sorgen für Rassismus Debatte

Berliner mit Motiven an Fasching.
© Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn

Die Verzierung eines Heilbronner Bäckers sieht eine Kundin als problematisch an. Kurz darauf erhält er eine Abmahnung der Antidiskriminierungsstelle.

Karneval, oder in manchen Teilen Deutschlands auch Fasching genannt, steht wieder vor der Tür. Zu dieser Jahreszeit dürfen auch die Berliner nicht fehlen. Das Gebäck aus Hefeteig wird je nach Region mit verschiedenen Konfitüren, Marmeladen und Mus befüllt.

Die Verzierung sieht eine Kundin als problematisch an

Ein Bäcker aus Heilbronn bekommt nun aber nicht Probleme mit der Füllung der Berliner, sondern mit der Außenverzierung. Wie verschiedene Medien berichten, fotografiert eine Kundin der Bäckerei das Gebäck, da sie diese als problematisch ansah.

Anschließend schickt diese die Fotos an die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Heilbronn. Diese wendet sich dann mit einer Abmahnung an Filialleiter Rolf Herrmann. In allen drei seiner Filialen in Heilbronn verkauft er die Berliner.

Der Bäcker erhält nun eine Abmahnung von der Stadt

In der Abmahnung wird dem Bäcker vorgeworfen, rassistische Stereotypen für seine Faschingsberliner zu verwenden. Die Behörde führt weiter aus, dass er auf seinen Berlinern die Figuren so darstellt, dass kolonialistische Vorstellungen, sowie die Geschichte von Unterdrückung und kulturellen Aneignungen reproduziert werden.

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Seine Berliner verziert der Heilbronner Bäcker mit kleinen Figuren von Chinesen, Weißen Cowboys, People of Color als auch indigenen Menschen. Bäcker Rolf Herrmann sieht kein Problem in seiner Dekoration.

Der Bäcker möchte in Zukunft nichts an der Dekoration verändert

Aktuell werden die Berliner ohne die Dekoration verkauft. Dies liegt aber nur daran, dass diese aktuell nicht lieferbar ist. Sobald der Bäcker die Deko wieder erhält, möchte er die Berliner damit weiter verzieren.

Der Bäcker ist ebenfalls enttäuscht, dass die Kundin ihn nicht direkt auf die Dekoration angesprochen hat, sondern die Fotos an die Stadt geschickt hat, wodurch diese auf den Vorfall aufmerksam wurde. Die Abmahnung empfinden viele auf Social Media als extrem.

Der Stadt- und Kreisjugendring in Heilbronn räumt in einer Pressemitteilung selbst ein, dass die Faschingsdekoration eines Gebäcks nicht zu den primären Aufgaben der Antidiskriminierungsstelle zählt. Die Sensibilisierung der Bevölkerung zu dem Thema gehöre unter anderem aber zu ihren Aufgaben.