Werkrealschulen sollen abgeschafft werden in Baden-Württemberg

Mehrere Schüler sind mit ihren bunten Rucksäcken auf dem Weg zu ihrer Schule, wobei sie über den Pausenhof laufen und sich unterhalten
Symbolbild © istockphoto/LSOphoto

In Baden-Württemberg wird sich für Jugendliche einiges ändern, denn Werkrealschulen sollen bald abgeschafft werden. Zudem wurden weitere wichtige Regelungen für das Schulsystem beschlossen.

Die Schule in Deutschland ist im Wandel. Nachdem zuletzt mit G8 die Schulzeit für Schüler an deutschen Gymnasien auf 8 Jahre verkürzt wurde, um die Jugendlichen wettbewerbsfähiger zu machen, kommt jetzt G9. Während viele Bürger damit schon länger rechnen, kommen weitere Regelungen jetzt mehr als überraschend. Denn die Grün-Schwarze-Koalition hat einige drastische Änderungen beschlossen. Unerwartet für viele ist dabei die Tatsache, dass Werkrealschulen in Baden-Württemberg komplett abgeschafft werden sollen. Wir berichten, worauf Familien sich einstellen müssen.

Weg damit

In Baden-Württemberg werden Hauptschulen, die Schülern das zehnte Schuljahr anbieten, seit Längerem als Werksrealschulen bezeichnet. Wer das letzte Jahr mit Bravour meistert, erhält durch die Regelung seit einigen Jahren einen mittleren Bildungsabschluss. Es gab jedoch bereits bei der Einführung des Konzeptes 2010/11 viel Kritik. Jetzt soll es wieder verschwinden.

Denn die Regierung hat nun beschlossen, Werkrealschulen wieder abzuschaffen. Die Schulen, die nach eben diesem Konzept praktizieren, sollen zusammen mit den örtlichen Realschulen zu einem Verbund zusammengeschlossen werden. Ob die Koalition ihre Entscheidungen tatsächlich umsetzen kann, entscheidet sich am Donnerstag, den 16. Mai, in Gesprächen mit der Opposition.

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Mehr Jahre

Dabei wird es jedoch nicht nur darum gehen, ob die Werkrealschulen abgeschafft werden sollen. Denn auch für Gymnasiasten soll sich einiges ändern. Nachdem die Politik die Schulzeit an Gymnasien mit G8 auf zwölf Jahre verkürzt hatte, sollen Schüler mit G9 jetzt wieder 13 Jahre absolvieren. Das Koalitionspapier zeigt, dass die Umstellung des Systems in Baden-Württemberg zum Schuljahr 2025/26 geplant ist. Berichten zufolge sollen die Schulen selbst jedoch die Möglichkeit haben, gewisse Züge von G8 beizubehalten.

Veränderungen soll es zudem bei den Empfehlungen zum Abschluss der Grundschulzeit geben. Die Regierung möchte, dass die Empfehlungen bezüglich der weiterführenden Schule seitens der Grundschulen verbindlicher werden. Konkret sollen drei Faktoren darüber entscheiden, wie es für das jeweilige Kind weitergeht. Dazu zählen der Wunsch der Eltern, die Empfehlung durch einen Lehrer sowie ein Leistungstest. Auf ein Gymnasium gehen kann ein Kind dann nur noch, wenn zwei der Punkte für den Wechsel zu dieser Schulform sprechen. Wenn die Eltern ihren Wunsch trotzdem durchsetzen wollen, steht ein weiterer Test an.