Das tun bei einem Wespenstich – Diese Hausmittel helfen sofort

Welche Hausmittel helfen bei einem Wespenstich? Wir zeigen, was für sofortige Linderung sorgt.
Symbolbild © istockphoto/heckepics

Jeder von uns hat im Laufe seines Lebens sicherlich schon einmal die Erfahrung eines Wespenstichs gemacht. Meistens im Sommer, bei einem leckeren Getränk oder einer unachtsamen Bewegung, wenn Wespen anwesend waren – und plötzlich sticht ein Tier zu. Brennender Schmerz macht sich breit, die Haut wird heiß und schwillt an. Was als natürliche Reaktion der Verteidigung aus dem Tierreich gedacht ist, wird zur schmerzlichen Erfahrung für uns Menschen. Mögliche allergische Reaktionen machen Wespenstiche zusätzlich gefährlich. Und: Anders als bei einem Bienenstich verbleibt der Stachel nicht in der Haut, sodass Wespen mehrmals zustechen können.

Umso wichtiger sind Erste Hilfe und die richtige Behandlung eines Wespenstichs. Doch was tun, wenn eine Wespe zugestochen hat? Glücklicherweise gibt es tolle Hausmittel, die sofortige Linderung versprechen und sich einfach anwenden lassen – wenn man sie kennt und einzusetzen weiß. Gerne verraten wir im nachfolgenden Artikel die besten Hausmittel mit sofortiger Hilfe und effektiver Wirkweise gegen fiese Wespenstiche im Alltag.

Was genau passiert bei einem Wespenstich? 

Zunächst ist es wichtig zu wissen, was bei einem Wespenstich mit, bzw. in der Haut passiert. Sticht das Insekt zu, wird ein Gift freigesetzt, welches über den Stachel regelrecht in die Haut injiziert wird. Die dünnwandige, hohle Struktur des Chitin-Stachels ist mit einer scharfen Spitze versehen, über die das Gift in die Haut gelangt. Die Zusammensetzung des Giftes besteht aus Proteinen, Enzymen, Peptiden und Histaminen. Die im Insektengift enthaltenen Eiweiße lösen eine Entzündungsreaktion aus, welche zu den typischen Symptomen wie Schmerzen, Rötung, Schwellung und gegebenenfalls Juckreiz führen.

Gift unmittelbar nach dem Einstich entfernen

Falls es noch nicht zu spät ist und eine Schwellung vermieden werden kann, gilt es, das Insektengift aus der Einstichwunde herauszuziehen. Am besten drückt man das Wespengift heraus, beim Aussaugen besteht die Gefahr, dass sich die giftigen Substanzen über die Schleimhäute im Mund verteilen und vom Körper ebenfalls aufgenommen werden. Wenn vorhanden, kann das Gift auch per Saugstempel entfernt werden. Dieser ist beispielsweise in Apotheken erhältlich. Anschließend kann die Stichstelle mithilfe von heißem Wasser und einem Waschlappen unter leichtem Druck abgetupft werden, um weitere Linderung zu verschaffen.

Kühlung

Ist die Einstichstelle bereits angeschwollen, heiß und gerötet, gilt es als Erstes, sie entsprechend zu kühlen. Eine direkte Kühlung lindert das Schmerzempfinden und kann die Schwellung reduzieren. Am besten eignen sich dazu ein kaltes Tuch, Eiswürfel oder eine Kühlkompresse. Achtung: Kommt das Kühlelement frisch aus dem Gefrierfach, sollte es in ein Handtuch eingewickelt werden, um keine (Kühl-)Verbrennungen auf der Haut zu verursachen. Auch bei Eiswürfeln ist es ratsam, den direkten Kontakt mit der Haut zu vermeiden und ein Tuch dazwischen zu legen. Tücher helfen dabei, die Kühlelemente zu fixieren und können als Umschlag dienen.

Heilende Wirkung von Zwiebel und Zitrone  

Diese beiden Helferlein hat man schnell griffbereit. Zitrone und Zwiebel aus der Küche helfen dabei, die Symptome eines Wespenstichs zu lindern. Der Saft der Zitrone wirkt kühl und desinfizierend, während eine aufgeschnittene Zwiebel ebenfalls desinfizierend und vor allem entzündungshemmend wirkt. Ideal entfaltet sich die Wirkung, wenn man die Wunde mit dem Saft der Zwiebel einreibt und die Zwiebelhälfte anschließend sanft auf die Einstichstelle drückt. Anfängliches Brennen verwandelt sich sehr schnell in nachlassenden Schmerz und angenehme Linderung. Wer keine Zwiebel da hat, kann alternativ zu Knoblauchzehen greifen und diese in Scheiben schneiden.

Honig und Aloe Vera haben eine heilende und desinfizierende Wirkung und gehören zu den wichtigsten Hausmitteln bei einem Wespenstich.
Quelle: iStock

Honig

Gut, dass es nicht nur Wespen, sondern auch Bienen gibt. Bienenhonig hilft ideal als Hausmittel bei einem Wespenstich. Einfach auf die Wunde auftragen, einwirken lassen und bei Bedarf mit einem kleinen Verband abdecken. Honig schützt die Einstichstelle zum einen vor Eindringen von Bakterien, zum anderen wirkt er dank den enthaltenen Verbindungen aus Flavonoiden und Polyphenolen entzündungshemmend. Durch die Anwendung von Honig gehen Schwellungen und Rötungen in der Regel zurück. Die antimikrobakterielle Wirkung erklärt sich aus enthaltenen Enzymen und einem niedrigen PH-Wert, denn beides hemmt das Wachstum von Bakterien. Grundsätzlich ist dafür jeder Bienenhonig geeignet. 

Aloe Vera Pflanze

Auch, wenn man es  seltener zu Hause hat, ist es als Hausmittel bei einem Wespenstich aber absolut hilfreich: Das Gel der Aloe Vera Pflanze, das mittels Messer einfach aus dem Inneren der Pflanzenblätter abgetragen werden kann und wie eine natürliche Creme auf die Einstichstelle aufgebracht wird. Das Pflanzengel besitzt angenehm kühlende und entzündungshemmende Eigenschaften, die zuverlässig dabei helfen, die Haut zu beruhigen und den Schmerzreiz zu lindern.

Essig

Und noch ein weiterer Helfer aus der Küche ist empfehlenswert: Die Rede ist von Essig. So ist beispielsweise Apfelessig gut geeignet, um das Gift der Wespe zu neutralisieren und die Symptome zu lindern. Gleichzeitig ist Essig eines der ältesten Hausmittel der Welt – schon zu Zeiten biblischer Ereignisse wusste man um die schmerzlindernde Wirkung der flüssigen Substanz. Im Fall des Wespenstichs ist der Hauptgrund dafür der saure PH-Wert, der die Aktivität der im Gift vorhandenen Enzyme und Proteine verringern und dadurch abschwächen kann. So lässt sich das Gift ein wenig neutralisieren und in seiner Wirkung eindämmen.

Sonderfall: allergische Reaktion

Da Wespengift leider auch Allergene enthält, die bei Allergikern eine besonders schwere Reaktion auslösen können, ist der Wespenstich in diesem Fall als medizinischer Notfall zu behandeln und von der Suche nach Hausmitteln abzuraten. In diesem Fall muss sofort der Notruf gewählt werden, um eine Lebensgefahr für den Betroffenen abwenden zu können. Hausmittel eignen sich dann allenfalls zur Nachbehandlung, sobald die akute Gefahr gebannt ist.

Kühlen hilft gegen die Schwellung des Wespenstich und lindert damit auch die Schmerzen.
Quelle: iStock, JimmyR

Wespenstich Hausmittel: ein Fazit

Bei normalen und schmerzlichen Wespenstichen sind Hausmittel ideal geeignet, um das Gift der Wespe zu neutralisieren und dessen hervorgerufene Symptome zu lindern. Zwiebel, Zitrone und Knoblauch helfen dabei, die Entzündung einzudämmen und können direkt auf die Einstichstelle aufgetragen werden.

Aloe Vera wirkt herrlich kühlend und anti-entzündlich, ebenso wie Honig, der Anwendern zusätzlich noch eine antibakterielle Wirkung verspricht. Essig vermag das Gift zu neutralisieren, Kühlung hilft allgemein gegen die Schwellung und Entzündungsreaktion. Auch Natronpaste, schwarzer Tee und Tonerde sind als weitere Hausmittel bei Wespenstichen geeignet. Bei Stichen in Mund- und Rachenraum sowie allergischen Reaktionen gilt es, sofort den Notarzt zu verständigen oder ins Krankenhaus zu fahren. Allenfalls das Lutschen von Eiswürfeln kann als Sofort-Maßnahme und Hausmittel in Angriff genommen werden.

Egal ob Wespe oder Biene – Hausmittel sind einfach anzuwenden, meistens schnell verfügbar und eine tolle Ergänzung zu Salben und schulmedizinischen Maßnahmen bei giftigen Insektenstichen.