Immunsystem im Herbst: So trotzt ihr Wind, Wetter und Viren

Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus Zellen, Geweben und Organen, das den Körper vor schädlichen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und anderen Pathogenen schützt. Durch die Erkennung und Bekämpfung von Infektionserregern sowie die Förderung von Heilungsprozessen trägt es wesentlich zur Aufrechterhaltung der Gesundheit bei und ermöglicht dem Körper, sich von Krankheiten zu erholen und eine Immunität gegenüber wiederkehrenden Infektionen zu entwickeln.
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Der Herbst bringt eine bunte Palette an Veränderungen mit sich, von fallenden Blättern bis zu kühleren Temperaturen. Es kann regnerisch, stürmisch und nasskalt werden, sodass Viren und Bakterien in der kühlen Luft gedeihen und vermehrt unterwegs sind.

Gerade dann ist es wichtig, sich auf sein Immunsystem verlassen zu können. Dieses ist uns von Natur aus mit auf den Weg gegeben worden und funktioniert wie ein natürliches Schutzschild gegen Viren und Bakterien. Die Voraussetzungen sind jedoch Training und eine gute Versorgung.

Dabei geht es keineswegs um Medikamente und chemische Hilfsmittel, sondern um die körpereigenen Abwehrkräfte und ihre Stärkung auf natürlichem und gesundem Weg. Wie das geht? Gern verraten wir in den nachfolgenden Zeilen bewährte Strategien und tolle Tipps, um den Herbst mit seiner Farbenpracht und den schönen Momenten in vollen Zügen und bester Gesundheit genießen zu können.

Training durch Wasser

„Sanem per aquam“ (Gesundheit durch Wasser) – schon die Römer wussten, dass Wasser unserem Körper in vielerlei Hinsicht eine Wohltat sein kann. Dieses Wissen können wir uns heutzutage zunutze machen und einfache Methoden anwenden, um unser Immunsystem zu stärken. Das geht beispielsweise durch den gezielten Wechsel von heißem und kaltem Wasser beim Duschen. Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung und unterstützen damit unser Immunsystem auf einfache Art und Weise.

Besonders schön ist daran, dass niemand das Haus verlassen muss, um diese Maßnahme durchzuführen. Eine Dusche ist nicht zwingend notwendig, denn auch in der Badewanne lassen sich Wechselduschen mit dem Brausekopf ausführen. Man beginnt üblicherweise beim rechten Bein, weil dieser Körperteil am weitesten vom Herz entfernt ist, und lässt das Wasser für ein paar Minuten abwechselnd in sehr warmer und sehr kalter Temperatur über den Körper laufen. Meistens werden wir danach mit einem angenehmen und vitalen Körpergefühl belohnt, das sich durch das Zusammenziehen und Weiten der Blutgefäße einstellt und so für Entspannung sorgt.

Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, ist ein essentielles Vitamin, das der Körper benötigt, um verschiedene wichtige Funktionen auszuführen, einschließlich der Unterstützung des Immunsystems, der Kollagenproduktion und der Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen.
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Vitamin-C-Boost durch Früchte

Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin und muss vom Körper jeden Tag neu aufgenommen werden, um unser Immunsystem von Haus aus zu unterstützen. Am besten und leckersten geht das mit frischen Früchten, die man zu Smoothies, frisch gepressten Säften oder als Müsli-Zutat verarbeiten kann.

Fruchtsäfte aus dem Supermarktregal sind meistens nur Konzentrate und liefern daher zwar eine Menge Zucker, aber zu wenig des wertvollen Vitamins. Im Fall von frischen Früchten hingegen spricht man von Bio-Verfügbarkeit, weil die enthaltenen Vitamine auf zellulärer Ebene sofort für unser Immunsystem verwendet werden können. Am meisten Vitamin C ist in Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen, aber auch in Kiwis und schwarzen Johannisbeeren enthalten. Wer gern Smoothies mixt, kann Brokkoli und Spinat hinzugeben, die ebenfalls gute Vitamin-C-Lieferanten sind und für eine erfrischend grüne Farbe im Glas sorgen.

Aufnahme von Sonne/Vitamin D  

Auch eine optimale Versorgung mit Vitamin D ist entscheidend, um Wind, Wetter und Viren im Herbst erfolgreich zu trotzen. Normalerweise wird Vitamin D bei der Aufnahme von Sonne auf der Haut durch unseren Körper selbst hergestellt. Daher gilt es, im September noch die Sonnenstunden auszunutzen, sofern sich ein schöner Spätsommer mit sonnigen Tagen einstellt. Ideal ist die Mittagssonne, wenn die UVB-Strahlen am intensivsten sind und die körpereigene Vitamin-D-Produktion am meisten anregen.

Je weiter der Herbst fortschreitet, desto weniger Sonne steht uns zur Verfügung. Daher ist es eine gute Idee, eine Supplementierung in Betracht zu ziehen und Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Der wissenschaftliche Zusammenhang zwischen einem idealen Vitamin-D-Spiegel im Körper und einem starken Immunsystem ist eindeutig und längst bewiesen, wird allerdings in öffentlichen Medien viel zu selten diskutiert.

Falls es das Haushaltsbudget hergibt, kann ein Urlaub in einem südlichen Land natürlich auch helfen, vor Einbruch des Winters noch einmal Sonne zu tanken.

Körperliche Betätigung an der frischen Luft

Sportliche Aktivität im Freien ist ein wahrer Immunboost, denn damit wird das gesamte Herz-Kreislauf-System angesprochen und unser Körper auf Hochtouren gebracht. Der Grund dafür: Durch Joggen, Radfahren oder Walken an der frischen Luft erfährt unser Körper kurzzeitig eine Stresssituation, die bewirkt, dass sich unsere Abwehrzellen vermehren und gleichzeitig aktiver werden. Während der körperlichen Aktivität im Freien gelangt Sauerstoff in die Körperzellen und Nährstoffe finden ihre Wege zu den Muskeln. Außerdem lässt sich auf diese Art und Weise Stress abbauen, was nicht nur für die physische, sondern auch für die mentale Gesundheit förderlich ist – schließlich gilt Stress als der größte Feind des Immunsystems und schwächt es auf Dauer.

Auch bei Kopfschmerzen ist moderate Betätigung draußen (zum Beispiel ein Spaziergang an der frischen Luft) ein tolles Heilmittel. Selbst wenn es bei kühlen Temperaturen schwer fällt: Sport vor der Haustür beschert wertvolles Immuntraining, das kostenlos ist und sich auf jeden Fall bezahlt macht!

Das Stärken des Immunsystems ist ein mehrschichtiger Ansatz, der sowohl Lebensstiländerungen als auch Ernährungsumstellungen umfassen kann.
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Saunieren und Eisbaden

Sauna-Fans aufgepasst: Der Gang in die Sauna wärmt an kühlen Tagen nicht nur herrlich auf, sondern tut auch dem Immunsystem gut. Beim Schwitzvorgang werden durch den fieberähnlichen Zustand Immunzellen und Leukozyten dazu angeregt, Abwehrzellen zu bilden, gegen die Viren und Bakterien keine Chance haben. Zudem regt der Schweiß nicht nur die Freisetzung von Immunproteinen und antimikrobiellen Peptiden an, sondern entgiftet das gesamte Körpersystem. Daher kann Saunieren auch den Abbau von oxidativem Stress im Körper fördern und dank erfrischender Abkühlung durch eine kalte Dusche oder ein Bad im Eisbecken das Herz-Kreislauf-System ordentlich ankurbeln. Gemütliches Schwitzen ist demnach gesund und ein wertvolles Training für unser Immunsystem im Herbst.

Basische Kost und Mittelmeer-Feeling in der Küche

Zu guter Letzt können wir unsere Abwehrkräfte auch durch eine entsprechende Ernährung steuern und stärken. Empfehlenswert ist basische Kost, das heißt Lebensmittel, die nicht sauer verstoffwechselt werden und für einen basischen pH-Wert im Körper sorgen. Dazu gehören vor allem vitaminreiches Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Das oxidative Stress-Level bleibt gering, der Körper neigt weniger zu entzündlichen Prozessen und ist in seiner vollen Kraft, wenn es darum geht, Viren und Bakterien abzuwehren. Wer zudem ein bisschen Urlaubsfeeling an grauen Tagen haben möchte, kann Mittelmeer-Kost mit einbinden – viel Olivenöl, Zitrusfrüchte, Kräuter und frischer Fisch liefern Vitamine und gesunde Omega-3-Fettsäuren, die zu einem starken Herz-Kreislauf-System beitragen.

Ein Fazit

Insgesamt gibt es im Herbst trotz kühler Tagen tolle und praktikable Möglichkeiten, für ein gesundes Immunsystem zu sorgen und Krankheiten auf natürlichem Wege standzuhalten. Die richtige Versorgung mit Vitaminen und Vitalstoffen, Wechselduschen, Saunagänge, Sport an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung sind die Schlüssel zum Erfolg.