Obwohl sie nur aus Steinen und Gemäuern bestehen, verbinden wir Burgen und Schlösser oft mit romantischen Begebenheiten und sagenumwobenen Abenteuern von Rittern und Prinzessinnen, die lange vor unserer Zeit gelebt haben. Zu Recht, denn die Burgen und Schlösser Deutschlands sind nicht nur beliebte Fotomotive, sondern Zeugen der Vergangenheit und stolze Repräsentanten der reichen kulturellen Geschichte des Landes. Das gilt insbesondere für diejenigen Gemäuer, die noch gut erhalten sind und auch heutzutage in vollem Glanz erstrahlen.
Mit ihrer denkwürdigen Architektur, teilweise idyllischen Lagen und einzigartigen Erzählungen über Herrscher, Liebesgeschichten und Belagerungen verzaubern sie ihre Besucher jedes Jahr aufs Neue. Das Interessante dabei ist: Jedes Schloss und jede Burg hat ihre eigene spannende Geschichte, die es zu entdecken gilt. Auch für Kinder kann dies zum aufregenden Erlebnis werden! Gerne möchten wir Sie auf die fesselnde Reise zu den schönsten Burgen und Schlössern in Deutschland mitnehmen und einige davon in den nachfolgenden Zeilen vorstellen.
Schloss Neuschwanstein
An diesem Schloss kommt kein Fan von Schlössern und Burgen vorbei. Schloss Neuschwanstein bei Hohenschwangau im südöstlichen Teil des bayerischen Allgäus, auch bekannt als „Märchenschloss von König Ludwig II.”.
Dabei ist die Geschichte von Schloss Neuschwanstein ebenso faszinierend wie sein Äußeres. Das Schloss wurde ab dem Jahr 1869 für den bayerischen König Ludwig II. erbaut. Es sollte einer prächtigen Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters nachempfunden sein, da der exzentrische König ein Faible für die Kunst und Architektur jener Zeit hatte. Diese wollte er mit dem Bau seines eigenen Schlosses auf einem dramatischen Hügel unbedingt huldigen.
Daher liegt das Schloss oberhalb des Ortes Hohenschwangau mit schönem Blick über die Region und ist schon von Weitem sichtbar. 17 Jahre dauerte es, bis der Bau mit seinen imposanten Türmen und kunstvoller Außenfassade fertiggestellt wurde. Auch im Inneren glänzt das Schloss mit prächtiger Architektur: Besucher dürfen unter anderem einen reich geschmückten Thron- und Sängersaal und eine künstlich geschaffene Tropfsteinhöhle zwischen Wohnung und Arbeitszimmer bestaunen.
Dass der Ideengeber des Schlosses selbst nur wenige Monate darin gelebt hat, spielt keine Rolle – sein Märchenschloss lockt durchschnittlich 6000 Besucher pro Tag an und thront nach wie vor erhaben in malerischer Kulisse über dem Alpsee und Hohenschwangau. Es wird empfohlen, eine der begehrten Führungen frühzeitig zu buchen. Zweifelsohne ist Schloss Neuschwanstein ein Juwel deutscher Baukunst und Geschichte!
Schloss Hohenzollern
Auf einem Hügel in der Schwäbischen Alb erhebt sich die Burg Hohenzollern. Sie ist ebenfalls ein Muss für Kulturinteressierte und Fans von Burgen und Schlössern. Sie galt als Stammsitz des preußischen Königshauses sowie der Fürsten von Hohenzollern und zeugt von einer langen und faszinierenden Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Erstmalig wurde sie im Jahr 1267 erwähnt und danach ein zweites und ein drittes Mal neu erbaut. Die dritte Burg ist diejenige, die uns heutzutage bekannt ist und zu welcher der Grundstein 1850 durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gelegt wurde.
Sowohl die spektakuläre Lage in fast 1.000 Metern Höhe als auch die architektonische Gestaltung in Form einer mittelalterlichen Ritterburg erinnern an das Vorbild von Schloss Neuschwanstein. Dieses war den damaligen Erbauern jedoch unbekannt. Besucher, die durch das Adlertor der Befestigungsanlage in den Eingang der Burg gelangen, dürfen sich unter anderem auf prunkvolle Säle und imposante Innenräume freuen. Dazu gehören beispielsweise der Grafensaal, das Markgrafenzimmer und der Blauen Salon. Auch gibt es eine Waffen- und Schatzkammer sowie die preußische Königskrone und die silberne Courschleppe von Königin Louise zu sehen. Zudem wartet ein Innenhof mit historischer Kanone, der von zahllosen Belagerungen erzählt. Außerdem gibt es einen Burggarten mit Café und Sitzplätzen im Schatten der Königslinden. Heutzutage ist die Burg im Besitz der Familie Hohenzollern und ein Tourismus-Magnet. Hin und wieder ist sie sogar Drehort für so manchen (Hollywood-)Film (z. B. “A Cure For Wellness”).
Schloss Schwerin
Das Schloss Schwerin, auch bekannt als das “Neuschwanstein des Nordens”, ist eine prächtige Residenz in der gleichnamigen Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Wie es sich für ein Schloss gehört, liegt auch das Schloss Schwerin einzigartig – nämlich auf einer Insel im malerischen Schweriner See. Seine Geschichte reicht weit zurück bis ins slawische Mittelalter des 10. Jahrhunderts. Erst im späten 14. Jahrhundert vollzog sich der Ausbau der Wallanlage zur stattlichen Residenz der Landesherrschaft. Während es früher als Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge diente, ist es mit seinen prächtigen Türmen, den filigranen Verzierungen und kunstvoll gestalteten Fenstern heutzutage ein tolles Beispiel romantischer Architektur und zudem Sitz des Landesmuseums von Mecklenburg-Vorpommern. Bei schönem Wetter können Besucher nicht nur Kultur, sondern auch Seeidyll und Schlossgarten-Zauber mit Orangerie und Pavillon-Restaurant genießen.
Schloss Charlottenburg
Wir bleiben im Norden. Das Schloss Charlottenburg liegt im gleichnamigen Berliner Stadtteil Charlottenburg und wurde vom preußischen Kurfürst Friedrich I. als Geschenk an seine Frau Sophie Charlotte (1668 – 1705) erbaut. Es handelt sich um die ihrerzeit größte und bedeutendste Schlossanlage der einstigen Kurfürsten Brandenburgs, preußischen Könige, deutschen Kaiser und insgesamt sieben Generationen von Hohenzollern. Heutzutage zählt es zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Mit seiner markanten Schlosskuppel, der blühenden Orangerie und den weitläufigen Flügeln gilt es als beeindruckendes Beispiel des prachtvollen Barockstils. Auch hochkarätige Kunstsammlungen gibt es hier zu bewundern.
Schloss Marienburg
Und noch ein Schloss als Empfehlung, das zu Ehren einer Frau erbaut und benannt wurde. Es handelt sich um das bezaubernde Schloss Marienburg im Herzen Niedersachsens, das definitiv auch zu den schönsten Schlössern Deutschlands gehört. König Georg aus dem Adelsgeschlecht der Welfen ließ es ab dem Jahr 1858 als Sommerresidenz erbauen. Anschließend schenkte er es seiner Frau Marie zum Geburtstag. Im neugotischen Stil gehalten, erinnert das pittoreske Schloss mit seinen spitzen Türmen, Zinnen und bewehrten Mauern sowie filigranen Verzierungen an eine märchenhafte Ritterburg aus dem 19. Jahrhundert. Allein schon die reizvolle Lage auf dem Hügel Marienberg inmitten von grünen Feldern, Gärten, Wäldern und der Blick vom Hauptturm aus sind einen Besuch wert. Im Sommer erstrahlen die imposanten Schlossmauern im Glanz nächtlicher Illuminationen und im Innenhof locken stilvolle Open-Air-Veranstaltungen.
Weitere Schlösser und Burgen, die eine Reise wert sind
Auch die Schlösser Herrenchiemsee in Bayern, Braunfels in Hessen und Moritzburg in Sachsen zählen zu den schönsten Schlössern in Deutschland. Burgen wie die Burg Eltz in Rheinland-Pfalz und die Drachenburg in Nordrhein-Westfalen begeistern ebenfalls mit romantischem Flair und beeindruckender Architektur. Ganz gleich, für welches Ziel Sie sich entscheiden, – eine unvergessliche Reise durch die Geschichte und bleibende Eindrücke des Glanzes vergangener Zeiten sind Ihnen dabei sicher.