Freizeit: Erstes Unternehmen bei Karlsruhe führt 4-Tage-Woche ein

Zwei Männer in blauer Arbeitskleidung arbeiten an der Montage einer Maschine in dem Werk eines Unternehmens in Baden-Württemberg. Zu sehen sind verschiedene Teile der Maschine.
Symbolbild © imago/Photothek

Ein erstes Unternehmen bei Karlsruhe führt die 4-Tage-Woche ein. Damit haben die Mitarbeiter nicht nur mehr Freizeit, auch die Firma profitiert von dieser Umstellung. Was dahinter steckt und was das Unternehmen noch plant, enthüllen wir in diesem Artikel.

In einem Unternehmen bei Karlsruhe kommen die Mitarbeiter seit Anfang des Jahres in den Genuss einer 4-Tage-Woche. Die Angestellten bekommen dadurch mehr Freizeit und haben mehr Zeit für Familie und Hobbies. Doch auch die Firma profitiert von einer 4-Tage-Woche. Das Unternehmen plant, ab dem nächsten Jahr noch einen Schritt weiterzugehen.

Umdenken seit der Coronapandemie

Ohne Zweifel stellte die Coronapandemie nicht nur die Bürger vor so einige Herausforderungen. Auch die Unternehmen mussten viele Krisen meistern und umdenken, denn nichts war auf einmal mehr so, wie man es bislang kannte. Seit dieser Zeit findet ein Umbruch statt. Viele Arbeitnehmer besinnen sich auf ihre Work-Life-Balance und sehen es nicht mehr ein, nur für die Arbeit zu leben. Schließlich möchte man auch noch andere Dinge erleben. Andererseits haben die Unternehmen mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Und so merken viele, dass sie sich etwas Besonderes einfallen lassen müssen, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein.

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Unternehmen bei Karlsruhe lockt mit 4-Tage-Woche

Mit einem Fachkräftemangel und fehlenden Auszubildenden haben auch die Pforzheimer Stadtwerke (SWP) zu kämpfen. Sie finden laut Geschäftsführer Herbert Marquard nicht die Mitarbeiter, die sie benötigen. Deshalb hat das Unternehmen nun für seine Mitarbeiter die 4-Tage-Woche eingeführt. Genau genommen handelt es sich dabei um eine halbe 4-Tage-Woche. Alle 14 Tage gibt es einen Tag frei, in der anderen Woche muss der Ausgleich erarbeitet werden.

Die Resonanz bei den Mitarbeitern ist durchweg positiv. Zwar müsse man früher anfangen und etwas länger arbeiten, aber das falle laut den Angestellten überhaupt nicht ins Gewicht. Das würden sie gern machen für einen Tag eher frei. Doch auch das Unternehmen profitiert von dieser Regelung: Es gibt weniger Krankmeldungen, die Ergebnisse sind besser, die Mitarbeiter arbeiten effektiver und sie sind zufriedener.

Bis Anfang nächsten Jahres wollen die Pforzheimer Stadtwerke auf eine ganze 4-Tage-Woche umstellen. Wie die jetzige Umstellung bedeutet auch dies wieder eine Menge Stress. So mussten die Stadtwerke viel umplanen. Mit den Mitarbeitern wurden Diskussionen und Workshops geführt. Prozesse mussten überdacht und optimiert werden. Doch einig sind sich alle: Das hat sich auf jeden Fall gelohnt!