Kein Geld da: Kindertagesstätten in Karlsruhe stehen vor dem Aus

Eine Garderobe im Kindergarten mit Regenstiefeln und Rucksäcken
Symbolbild © istockphoto/marcobir

Mittlerweile befinden sich zahlreiche Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft. Die Kirche wiederum hat mit sinkenden Kirchensteuern zu kämpfen. Aus diesem Grund stehen in Karlsruhe Kindertagesstätten vor dem Aus. Die Sorgen der Eltern sind groß.

Immer weniger Menschen gehen zur Kirche. Damit fehlen mittelfristig die Einnahmen. Das gefährdet auch die Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft. Egal, welche Träger verantwortlich sind: Alle Kitas müssen Probleme wie Personalmangel und Kostensteigerungen bewältigen. Nun bleibt abzuwarten, ob die Kindertagesstätten in Karlsruhe vor dem Aus stehen. Für die Eltern und auch für die Kinder wäre das die schlechteste Nachricht, die es geben kann.

Kindertagesstätten in Karlsruhe stehen vor dem Aus

In diesem Zusammenhang gilt es zunächst einmal, Licht ins Dunkel zu bringen und herauszufinden, wie die Kindertagesstätten in Karlsruhe und Umgebung finanziert werden. Gemeint sind hier die Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft. Denn in Deutschland können öffentliche Aufgaben wie die Kinderbetreuung auch an freie Träger wie die Kirche übertragen werden. Was die wenigsten wissen: Die Finanzierung übernimmt auch in diesem Fall der Staat. Ein Großteil der Kosten wird ohnehin durch Elternbeiträge und staatliche Zuschüsse gedeckt.

Lesen Sie auch
Flugtaxi-Firma bei Karlsruhe vorm Aus – "Sollte der Renner werden"

So finanzieren sich kirchliche Kitas wirklich

Nach öffentlichen Angaben beteiligt sich die Kirche je nach Gemeinde mit bis zu zehn Prozent an der Finanzierung dieser Einrichtungen. Die Kommune wiederum übernimmt bis zu 68 Prozent der Betriebskosten. Mit anderen Worten: Für die 600 Kindertagesstätten, die unter der Trägerschaft der evangelischen Kirche stehen, fließen jährlich 40 Millionen Euro vom Staat. Von Seiten der evangelischen Kirche heißt es, dass in Karlsruhe 42 Kindertagesstätten in ihrer Trägerschaft sind.

Sie finanzieren sich zu 24 Prozent aus Elternbeiträgen, dann kommen 71 Prozent von der Stadt dazu. Von der Landeskirche kommen schließlich fünf Prozent. Ähnlich sieht es bei den katholischen Einrichtungen aus. Auch hier gibt es einen städtischen Zuschuss zu den Personalkosten. So stehen die Karlsruher Kitas nicht vor dem Problem, dass sie zwar in der Trägerschaft der Kirche sind, der die Mitglieder weglaufen, aber zum größten Teil vom Staat finanziert werden.