Tier in Karlsruhe zum Abschuss freigegeben – 1.000 bereits erlegt

Ein Jäger ist mit einer Warnweste und seinem Hund unterwegs im Wald
Symbolbild © istockphoto/[email protected]

In Karlsruhe wurde ein Tier zum Abschuss freigegeben. Fast 1.000 Exemplare wurden bereits getötet. Angeblich besteht eine Gefahr für einheimische Tiere.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat ein Tier zum Abschuss freigegeben. Das heißt, die Tiere dürfen offiziell geschossen werden. Knapp 974 Exemplare hat man bereits erlegt. Auch in diesem Jahr darf wieder gejagt werden. Das hat eine Sprecherin der Stadt angekündigt. Genaue Zahlen darüber, wie viele Tiere in diesem Jahr geschossen wurden, gibt es erst 2024. Außerdem will man den Bestand durch akustische und optische Kontrollen in den Gewässern ermitteln.

Tier in Karlsruhe zum Abschuss freigegeben

Bei dem zum Abschuss freigegebenen Tier handelt es sich um einen nordamerikanischen Ochsenfrosch. Die Tiere können bis zu zwanzig Zentimeter groß werden. Damit werden sie deutlich größer als heimische Frösche. Glaubt man den Angaben des baden-württembergischen Umweltministeriums, kommen die Ochsenfrösche vor allem im Landkreis Karlsruhe relativ häufig vor. Gerade an Baggerseen und größeren Gewässern fühlen sie sich wohl.

Gezielte Jagd an den Gewässern

Lesen Sie auch
Stadt bei Karlsruhe knöpft Autofahrern über 1.000 Euro Strafe ab

Man geht von mehreren Tausend erwachsenen Tieren aus. Auch in Dettenheim und im nördlichen Stadtkreis Karlsruhe sollen bereits Tiere aus örtlichen Gewässern entnommen worden sein, um eine weitere ungebremste Ausbreitung zu verhindern. Eine Entnahme des Laichs ist leider nicht möglich, da die Ochsenfrösche diesen direkt ins Wasser geben und nicht an die Pflanzen anheften. Die Frösche selbst werden abgeschossen. Dafür gibt es sogar spezielle Kleinkaliberwaffen. Die Jäger sind in Booten auf den Gewässern unterwegs, um gezielt Jagd auf die Frösche zu machen.

Nun fragt man sich vielleicht, was die armen Ochsenfrösche getan haben, dass man sie einfach so zum Abschuss freigibt. Die Antwort lautet; Sie sollen die einheimischen Amphibien sowie verschiedene Wirbeltiere und Fische verdrängen. Durch eine Investition von 120.000 Euro pro Jahr und die gezielte Bejagung der Tiere bei Karlsruhe konnte man wohl bisher verhindern, dass bedrohte Populationen heimischer Amphibien aussterben. Die Schäden sollen so gering wie möglich bleiben.