Anstatt 17 Euro: Erste Großstadt hebt Parkgebühren auf 260 Euro

Das Bild zeigt eine Straße in Düsseldorf und Autos, die in eine Straße fahren.
Symbolbild © imago/Michael Gstettenbauer

In der ersten Großstadt liegen die Parkgebühren nun bei 260 Euro. Auch in anderen Städten wurden die Preise angehoben, unter anderem um weniger Autos in Städten vorzufinden. 

Eine unerwartete Veränderung löst in Münster bei Autofahrern großen Unmut aus: Die Parkgebühren in Anwohnerbereichen sollen von 17 Euro auf beträchtliche 260 Euro steigen. Doch was steckt hinter diesem extremen Anstieg der Gebühren?

Preisanstieg der Parkgebühren für Anwohner 

Die Verwaltung nennt als Grund für diesen massiven Anstieg den angenommenen wirtschaftlichen Wert eines Parkausweises. Ein Vertreter der Stadt betont, dass diese Preiserhöhung lediglich die tatsächlichen Kosten widerspiegele, die Autofahrer momentan tragen müssten. Dadurch könnten die Einnahmen der Stadt durch das Parken für Anwohner auf erstaunliche 1,5 Millionen Euro pro Jahr steigen.

Köln plant ebenfalls, die Parkgebühren für Anwohner erheblich zu erhöhen, von 30 Euro auf 100 bis 120 Euro pro Jahr, je nach Fahrzeuggröße. Mehr als 60.000 Kölner sollen von diesem Vorstoß betroffen sein. Doch der Hauptgrund für diese Maßnahmen liegt nicht nur im Finanziellen. Die Städte sehen in dieser Preiserhöhung einen Weg, den öffentlichen Raum fairer zu gestalten. Sie hoffen, dass höhere Gebühren Anreize für umweltfreundlichere Alternativen schaffen und im besten Fall dazu beitragen, Autofahrten zu reduzieren oder sogar zu eliminieren.

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Finanziell schwächere Personen bekommen Parkgebühren erlassen

Ursprünglich plante Köln sogar höhere Gebühren, bis zu 390 Euro im Jahr sollten die Bewohner zahlen. Aber nach einem Gerichtsurteil musste die Stadt ihre Pläne überdenken und Ausnahmen für Menschen mit Behinderungen oder geringem Einkommen einbauen. Ähnliche Pläne in Düsseldorf wurden ebenfalls vorerst gestoppt. Dort sollten Gebühren von 240 bis 360 Euro erhoben werden, doch das Gericht hat vorerst sein Veto eingelegt.

Andere Städte wie Bonn haben bereits einen Ausgleich gefunden, indem sie finanziell schwächeren Personen einen Teil der Gebühren erlassen. Trotzdem steigen auch dort die Preise für das Parken von Anwohnern drastisch an, von 180 Euro auf 360 Euro ab März 2024. Das übergeordnete Ziel dieser Entwicklung ist eindeutig: weniger Autos in den Innenstädten.