Blitzer falsch gestellt: Millionen Autofahrer können Geld zurückfordern

Ein Blitzer-Anhänger der Polizei an einem Straßenrand mit Aufschrift
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Jetzt könnte es Geld zurückgeben. Denn oft stellt die Polizei die Blitzer falsch auf. Der vorliegende Artikel klärt auf, wann genau dies der Fall ist.

Auch die Behörden machen nicht immer alles richtig. Wer sie dabei erwischt, kann seinem Bußgeld Ade sagen. Denn ein falsch aufgestellter Blitzer kann auch keine Strafen verlangen. Zwar gibt es abermals Ausnahmen von Bundesland zu Bundesland. Dennoch ist es gar nicht einmal so unwahrscheinlich, sein Geld in diesen Fällen auf Verlangen zurückzuerhalten. Die wenigsten kennen den Trick – dabei ist der recht einfach anzuwenden.

Oft gibt es Geld zurück

Die einfachste Methode, kein Geld fürs zu schnelle Fahren zahlen zu müssen, ist immer noch die sicherste: Man hält sich an die Geschwindigkeitsvorgaben. Auch wenn an vielen Orten jetzt Tempo 30 eingeführt wird – so wie in dieser Region bei Karlsruhe. Trotzdem stehen einem heutzutage durch das Internet und Smartphone immer mehr Möglichkeiten zur Verfügung, rechtzeitig über Radarfallen informiert zu werden. Sollte es aber doch einmal geblitzt haben, gibt es tatsächlich noch eine Option, wie diese eingeforderte Strafe zu Unrecht erfolgt sein könnte. Denn es besteht die Möglichkeit, dass der betreffende Blitzer schlichtweg falsch aufgestellt war.

Und zwar gilt in fast allen Bundesländern zwischen dem Ortsschild und dem Blitzer oder zwischen dem Temposchild und dem Blitzer ein Mindestabstand. Wenn dieser nicht eingehalten wird, war das Verfahren – auch im Nachhinein – nicht rechtmäßig. Dann können sämtliche Autofahrer ihr Geld zurückverlangen. Das ist nur in Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen nicht möglich, denn in diesen Bundesländern gibt es keinen Mindestabstand. Die Fahrer in anderen Gegenden können aber durchaus einmal nachprüfen, ob der ein oder andere Blitzer bei ihnen in der Region nicht vielleicht falsch aufgestellt ist.

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Blitzer falsch aufgestellt

In Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen zum Beispiel müssen zwischen Tempo- beziehungsweise Ortsschild und Blitzer 100 Meter liegen. In Sachsen, Niedersachsen, Bremen und Brandenburg sind es bereits 150 Meter. Die größte Chance, sein Bußgeld nicht zahlen zu müssen, hat man in Bayern und Thüringen. Hier müssen nämlich 200 Meter Mindestabstand vorliegen. Berlin stellt bei dieser Regelung einen Sonderfall dar. Zwischen Temposchild und Radarfalle müssen gerade mal 75 Meter liegen – zwischen Ortsschild und Blitzer sind es dahingegen schon wieder 150 Meter. In Mecklenburg-Vorpommern gelten 100 Meter auf Autobahnen und ganze 250 Meter auf Kraftstraßen. Es lohnt sich also gewiss, das nächste Mal darauf zu achten.