Für Autofahrer verpflichtend: Führerschein-TÜV soll eingeführt werden

Es ist ein Führerschein-TÜV für Senioren im Gespräch.
Symbolbild © imago/Stefan Hässler

Jetzt soll der Führerschein-TÜV kommen. Was dahintersteckt und wen das betrifft, ist in diesem Artikel vermerkt. Es gibt aber auch schon Proteste gegen diese Maßnahme.

Der TÜV (Technischer Überwachungsverein) ist eine Organisation, welche die Sicherheit und Qualität unserer Autos prüft. Nervig sind die steigenden TÜV-Beiträge sowie die neuen Regeln für Autobesitzer, aber im Allgemeinen genießt der Verein ein hohes Ansehen. Jetzt allerdings soll ein sogenannter Führerschein-TÜV kommen. Was soll das bedeuten?

Pflicht für Autofahrer

Unsere Autos müssen wir hierzulande alle ein bis drei Jahre zur Hauptuntersuchung bringen, damit wir eine gültige TÜV-Plakette bekommen. Während Neuwagen nur alle drei Jahre untersucht werden müssen, erfolgt bei Fahrzeugen, die älter als sechs Jahre sind, die HU jährlich. Aber jetzt steht zur Debatte, dass selbst langjährige Autofahrer ihre Fahrerlaubnis auffrischen und sich den „Führerschein-TÜV“ regelmäßig neu verdienen müssen. In dieser Diskussion geht es im Besonderen um ältere Personen hinter dem Steuer. Denn man schätzt sie genauso gefährlich im Verkehr wie Fahranfänger ein.

Aus eigener Tasche bezahlen

Und zwar sollen Menschen ab einem Alter von 75 Jahren einen Führerschein-TÜV machen, bei dem sie beweisen, dass sie noch fahrtauglich sind. Und es kommt noch dicker: Sie sollen diesen sogar teuer bezahlen. Da werden natürlich Gegenstimmen laut. Vor allem die Senioren-Union weist diesen Vorschlag entschieden zurück. Jeder geistig gesunde Mensch habe die Wahl, ob er noch fahren wolle oder nicht.

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Mehrere EU-Politiker fordern schon länger solch ein europaweites Gesetz ein. Aber so einfach ist das nicht. Während ein Gesundheitstest für Senioren in 14 Mitgliedsstaaten bereits gang und gäbe ist, wehrt man sich in Deutschland unter Volker Wissing vehement dagegen. Dennoch gibt es jetzt einen alternativen Vorschlag. Er stammt von der Leiterin der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Kirstin Zeidler.

Führerschein-TÜV für Senioren

Somit sollen Menschen ab 75 Jahren eine 45-minütige Fahrt unter Aufsicht eines Fahrlehrers machen. Der Lehrer gibt einem danach eine Rückmeldung und spricht Tipps aus. Zum Beispiel, dass es vielleicht sicherer wäre, nur noch tagsüber zu fahren. Diese Tipps in die Tat umzusetzen, wären aber freiwillig. Dennoch: Ein ehrliches Feedback von einem Experten zu erhalten, würde vielen älteren Autofahrern helfen, sich und ihre Fähigkeiten besser einschätzen zu können.

Im Allgemeinen klingt das nach einer guten Idee, bei der niemand etwas verlieren sollte. Das entscheidende Problem liegt lediglich darin, dass die Senioren diese Rückmeldefahrt aus eigener Tasche bezahlen müssten. Und dafür 100 Euro hinzulegen – darauf hat wohl niemand Lust. Wie die Politik auf diesen Vorschlag reagiert, ist derzeit noch offen.