„Kaum einer kennt sie“: Neue Ampeln in Deutschland eingeführt

In Deutschland führt man neue Ampel ein.
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Das kann ja heiter werden. Jetzt kommen neue Ampeln, und kaum einer kennt sie. Was die jüngst eingeführten Verkehrszeichen bedeuten, steht zum Glück in folgendem Artikel.

Schritt für Schritt will man jetzt neue Ampeln in Deutschland einführen. Als Erstes kommen sie dahin, wo sowieso Neubauten notwendig sind. Zwar laufen bisher nur vereinzelte Pilot-Projekte, aber es hagelt bereits Kritik. Wie kann das sein? Die nie dagewesenen Verkehrszeichen wollen doch nur eines: mehr Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger. Was angesichts der steigenden Unfälle mit E-Scootern durchaus nötig ist. Aber können die neuen Ampeln das auch gewährleisten?

Fast niemand weiß, was sie bedeuten

Berlin ist die Stadt, in der die neuen Lichtanlagen zuerst ein Zuhause finden. In Charlottenburg haben sich bereits zwei von ihnen niedergelassen. Sowohl am Fehrbelliner Platz als auch am Olivaer Platz können Fußgänger nun anstatt bei einer normalen Ampel an einer neuen sogenannten Countdown-Ampel die Straße überqueren. Den Effekt dieses Signals zweifelt man aber schon jetzt an – und das vielleicht nicht einmal zu Unrecht.

An den roten und grünen Männchen wird sich nichts ändern, so viel ist klar. Aber zwischen diesen beiden liegt bei den neuen Ampeln jetzt ein drittes Signal. Hier leuchten dann manchmal ein bis fünf Balken auf. Die Countdown-Ampeln funktionieren so: Sie stehen auf Grün – man darf die Straße überqueren. Dann wechselt die Ampel zu Rot und gleichzeitig tauchen fünf weiße Balken auf, von denen einer nach dem anderen verschwindet, und plötzlich ist es nur noch Rot. Was hat das alles zu bedeuten?

Lesen Sie auch
Ab Mai: Kaufland führt neue Parkplatzregel für alle Kunden ein

Sollen Verkehr sicherer machen

Solange noch die Balken zu sehen sind, heißt dies, dass die Autofahrer auch noch Rot haben. Man ist – wenn man zu der Zeit auf der Straße ist – also nicht der absoluten Gefahr ausgesetzt, überfahren zu werden, muss aber dennoch umgehend die Straße räumen. Es mag einem eine zusätzliche Information geben, aber: Bei Rot muss man doch sowieso die Straße räumen. Die fünf Balken könnten einem vielleicht sogar ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln, weil sicher jeder Fußgänger die Zeit bis zur letzten Sekunde ausnutzt, solange die Autos auch noch Rot haben.

Im Allgemeinen ist das Bemühen nach mehr Verkehrssicherheit, insbesondere für die Fußgänger, eine löbliche Sache. Ob die neuen Countdown-Ampeln die optimale Lösung dafür sein werden, bleibt noch abzuwarten. In der Hauptstadt werden wir ihnen jedenfalls von nun an vermehrt begegnen – und dann sehen wir, inwiefern diese sich behaupten.