Nun erlaubt: Autofahrer sollen mit Frittenfett statt Diesel tanken

Öl aus Plastikflasche wird in eine Pfanne gegossen
Symbolbild © istockphoto/Nebasin

Frittenfett statt Treibstoff? Das klingt nach einem Scherz, doch statt mit Diesel können Autobesitzer ihren Pkw ab sofort tatsächlich mit den Überresten von Speiseölen betanken. Die Technik dahinter ist ein vielversprechender Meilenstein.

Was sich im ersten Moment ziemlich komisch anhört, wurde nun genehmigt. Autofahrer, die ihr Kraftfahrzeug für gewöhnlich mit Diesel betanken, können nun auf Speiseöl umsteigen. Was dahinter steckt und was man dabei beachten sollte, erfährt man hier.

Diesel kann vollständig durch Speiseöl ersetzt werden

In Deutschland gibt es über 14 Millionen Pkws, die mit Diesel betrieben werden. Der Treibstoff, auch Dieselöl genannt, besteht aus einem Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffe, mit denen eine Vielzahl von Fahrzeugen betrieben werden kann. Darüber hinaus werden aber auch Treibstoffe aus Pflanzenölen und Abfallstoffen eingesetzt, um die Fahrzeuge zu betanken. Diese Brennstoffe zählen zu den paraffinischen Dieselkraftstoffen.

Bisher nur als Beigemisch zugelassen, dürfen diese Treibstoffe nun auch in hundertprozentiger Konzentration angewandt werden. Dies verkündete Berichten zufolge vor Kurzem das Bundesumweltministerium. Genutzt werden können dafür beispielsweise Überreste von Fetten aus dem Gastronomiebereich. Die Frage, inwieweit sich das Vorhaben, Diesel durch Speisefette zu ersetzen, in die Realität umsetzen lässt, ist derzeit allerdings noch umstritten.

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Klimafreundlicher Diesel

Experten zeigen sich einvernehmlich zufrieden mit dieser neuen Zulassung. Die Umstellung von herkömmlichem Diesel auf Kraftstoff aus Pflanzenölen sei ein Meilenstein für den Klimaschutz. Berichten zufolge stoße der Biotreibstoff um achtzig Prozent weniger umweltschädigende Emissionen aus. Zwar nimmt die Anzahl an elektrischen Autos stetig zu, doch für die kommenden Jahre ist erst einmal abzusehen, dass die meisten Autos noch immer mit Treibstoff betrieben werden müssen. Die Umstellung auf Biodiesel, der aus rein pflanzlichen Stoffen besteht, ist daher eine große Entlastung auf dem zähen Weg zum Verabschieden der Vergaser.

Das Bundesumweltministerium macht darauf aufmerksam, dass bei dem Ersatz von Diesel mit pflanzlichen Fetten dennoch einiges zu beachten sei. Autofahrer sowie Tankstellen sollten sich gut über den Einsatz informieren, sonst könnten dem Fahrzeug bleibende Schäden drohen. Auch die Hersteller von Dieselfahrzeugen werden dazu angehalten, ihre Modelle auf die Verwendung des neuen Kraftstoffes zu überprüfen.