Die Deutsche Bahn hat rechtliche Schritte gegen die Lokführergewerkschaft GDL eingeleitet, um zu klären, ob die Lokführer überhaupt das Recht zum Streiken haben. Dieser Schritt wurde notwendig, da die GDL die Genossenschaft „Fair Train“ gegründet hat, die als eine Art „Leiharbeitsfirma“ fungiert. Ziel dieser Genossenschaft ist es, Mitarbeiter der Deutschen Bahn abzuwerben, um sie als Mitglieder bei allen Bahnunternehmen in Deutschland einzusetzen. Claus Weselsky, der Chef der GDL, argumentiert, dass dies den Eisenbahnern ermögliche, ihre berufliche Zukunft selbst zu gestalten.
Die Deutsche Bahn erhebt jedoch den Vorwurf, dass die GDL sowohl als Gewerkschaft als auch als Arbeitgeber fungiere. Infolgedessen, so die Bahn, habe die GDL möglicherweise ihre Tariffähigkeit verloren. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem anhaltenden Tarifstreit zwischen der GDL und der DB. Dieser hat bereits zu mehreren Warnstreiks geführt und eskaliert nun zu einem rechtlichen Schlagabtausch.
Wie geht es weiter im Streit GDL vs. DB?
Die Verhandlungen zwischen der DB und der GDL haben somit einen neuen Höhepunkt erreicht. Die GDL fordert eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro, eine 25-prozentige Erhöhung der Schichtzulagen und eine steuerfreie Teuerungszulage von 3.000 Euro. Dadurch verliert die GDL schon jetzt teilweise die Zustimmung in der breiten Bevölkerung, die die Forderungen als zu überzogen ansieht.
Die Hauptforderung betrifft allerdings kein Geld, sondern eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in einer Vier-Tage-Woche für Beschäftigte im Schichtdienst. Trotz dieser Entwicklung wird erwartet, dass eine Gerichtsentscheidung einige Zeit in Anspruch nehmen und vorerst keine Auswirkungen auf die laufenden Streiks haben wird. Es bleibt also weiterhin unklar, wann, ob und wie der nächste großer Streik der GDL die Bundesrepublik lähmen wird.