Verbrauchs-Bilanz bei Plug-in-Hybriden: Es ist schockierend

Batterie Plug-In-Hybrid
Symbolbild © istockphoto/Aranga87

Hybride sind eine Zwischenlösung in der E-Mobilität. Doch jetzt gibt es neue Erkenntnisse: Hybride sind umweltschädlicher als Verbrenner.

Plug-in-Hybride gelten als Brückentechnologie. Sie sind mit einem Verbrennungs- und einem Elektromotor ausgestattet. Sie sind somit der erste Schritt in Richtung E-Mobilität und eine emissionsfreie Autoproduktion. So ist zumindest das allgemeine Denken.

Plug-in-Hybride als Zwischenlösung

Mit den Hybrid-Autos hat man die Wahl: Elektrisch oder mit Verbrenner fahren. Vorgesehen ist, den Elektromotor für den Stadtverkehr zu nutzen. Der Verbrennungsmotor ist für längere Strecken gedacht.

Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz bietet für fast alle Klassen Hybridantriebe an. Ab 2030 soll komplett auf E-Mobilität umgestellt werden.

E-Autos werden immer beliebter und die E-Mobilität schreitet voran. Trotzdem: Viele Autofahrer sind noch skeptische. Auch für diese ist ein Hybrid eine ideale Lösung. Auf kürzeren Strecken können sie den E-Motor nutzten und sich von dessen Vorzügen überzeugen.

Gerade für Großstädte eine tolle Lösung. Dort kann man mit einem Hybrid zur Reduzierung der Schadstoffe beitragen. So zumindest die Idee. Denn eine Studie hat nun schockierende Ergebnisse geliefert.

Neue Studie offenbart katastrophale Verbrauchs-Bilanz

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISA und der International Council on Clean Transportation (ICCT) behaupten, dass neuere Hybrid-Fahrzeuge einen höheren Kraftstoffverbrauch haben, als ältere Modelle.

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Für die Studie wurden rund 9.000 Plug-in-Hybride aus ganz Europa untersucht. Das Ergebnis: Die Kraftstoffverbräuche der Fahrzeuge liegen im Schnitt deutlich über den offiziellen Testzyklen – und sind zuletzt sogar angestiegen.

Damit werden die Plug-in-Hybride ihrem Ziel nicht gerecht. Denn eigentlich sollten sie den Kraftstoffverbrauch gering halten. Hauptsächlich sollte der Elektromotor genutzt werden. Dies jedoch setzten die wenigsten Autofahrer um.

Damit ist der Effekt sogar gegenteilig. Die Verbrennungsmotoren eines Hybrid-Autos verbrauchen mehr Benzin als reine Verbrenner. Das ist das fatale Ergebnis, der Studie.

Laut den Forschern liegt der Realverbrauch bei privat genutzten Modellen dreimal so hoch als die Hersteller angeben. Bei Dienstwagen sogar fünfmal so hoch.

ICCT-Direktor fordert Anpassung der staatlichen Zuschüsse

Der hohe Kraftstoffverbrauch macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn die Fahrer hauptsächlich mit dem Verbrennungsmotor unterwegs sind.

Laut der Studie wird dieser jedoch hauptsächlich genutzt. Der durchschnittliche Hybrid-Fahrer fährt tatsächlich nur 45 bis 49 Prozent rein elektrisch.

Daher fordert der ICCT-Direktor Peter Mock: „Förderinstrumente wie Kaufprämien und reduzierte Dienstwagenbesteuerung an den Nachweis eines elektrischen Fahranteils von etwa 80 Prozent oder einen Verbrauch von etwa 2 Litern pro 100 km im realen Betrieb“ zu knüpfen.