Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Möglicherweise lässt sich in Baden-Württemberg ein zweiter Wolf dauerhaft nieder.
Wie das Umweltministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, stammt der Anfang April in der Gemeinde Schluchsee (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) gefundene Kot von dem Wolfsrüden mit der Bezeichnung GW1129m.
Es ist der zweite Nachweis dieses Tieres im Südwesten. Der Wolf war bereits Ende November 2019 in der Gemeinde Grafenhausen (Landkreis Waldshut) nachgewiesen worden. Da GW1129m damit offenbar seit fünf Monaten im Südschwarzwald lebe, sei es «sehr wahrscheinlich, dass er sich dort auch dauerhaft niederlässt», hieß es weiter.
Damit könnte in dem Gebiet die zweite «Förderkulisse Wolf» Baden-Württembergs entstehen. Sollte sich das Tier nachweislich auch noch Ende Mai im Südschwarzwald aufhalten, wären die Kriterien erfüllt. Eine Förderkulisse wird dann ausgewiesen, wenn in einem Gebiet ein sogenannter residenter Wolf vorkommt.
Innerhalb einer «Förderkulisse Wolf» übernimmt das Land Kosten der Nutztierhalter für wolfsabweisende Zäune zu 90 Prozent. Sie kann eingerichtet werden, sobald ein Wolf mindestens sechs Monate in einem Gebiet lebt. Die erste Förderkulisse im Südwesten liegt im Nordschwarzwald. Dort ist der Wolf GW852m resident.
Ebenso ergaben Analysen des Senckenberg-Instituts, dass ein anderer, vermutlich aus den Alpen stammender Wolf, im April zwei Ziegen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald gerissen hat.