Baden-Württembergs Minister will Quarantäne-Verweigerer einweisen lassen

Symbolbild

Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) will Quarantäne-Verweigerer zwangsweise in ein geschlossenes Krankenhaus einweisen lassen.

Das Innenministerium dringe beim Sozialministerium darauf, dass Quarantäne-Verweigerer in der Corona-Krise «vorübergehend zwangsweise untergebracht werden können», erklärte Strobl in einem Schreiben an Sozialminister Manfred Lucha und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne), das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Zunächst hatten «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» darüber berichtet.

Die Ortspolizeibehörden sollten bereits nach dem ersten bekannten Quarantäne-Verstoß sofort das gerichtliche Verfahren zur «zwangsweisen Absonderung in einem geschlossenen Krankenhaus einleiten», fordert CDU-Bundesvize Strobl. «Das Innenministerium sieht den Bedarf für ein solches geschlossenes Krankenhaus.»

Die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht in einem solchen Fall viel Arbeit auf die Polizei zukommen. Landesvorsitzender Ralf Kusterer befürchtet einigen Widerstand der Verweigerer, mit dem sich die Polizisten befassen müssten: «Ich sehe Schwierigkeiten auf uns zukommen», sagte er und forderte, Alternativen zu prüfen.

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