„Bekomme keine Rente“: Mann lebt jahrelang in seinem Auto

Ein obdachloser Mann steht an seinem Auto
Symbolbild © istockphoto/renphoto

Seit Jahren lebt dieser 77-jährige Mann in seinem Auto und versucht, über die Runden zu kommen. Eine Wohnung besitzt er nicht, denn er bekommt keine Rente.

Seit drei Jahren lebt Edgar S., ein Mann aus München, in seinem Honda. Zurzeit steht sein Auto auf einem Parkplatz im Münchener Südwesten. Er ist 77 Jahre alt und bekommt keine Rente. Weihnachten verbringt er in seinem Auto. Für ein bisschen Weihnachtsstimmung hat er sich einen Zwerg-Christbaum zwischen Lenkrad und Armaturenbrett geklemmt. Die Situation ist schlimm.

Auto wird zur Wohnung

Der Innenraum seines Autos ist für Edgar S. seine Wohnung. Immerhin bietet ihm sein Auto ein Dach über dem Kopf. Sogar für ein bisschen Dekoration hat es gereicht. Ein Passant habe ihm einen Christbaum geschenkt. Die Passanten sind für Edgar S. eine große Hilfe, denn sie bringen ihm oft Kaffee und Frühstück vorbei oder hinterlassen ihm ein wenig Geld. Zwei Meter lang, eineinhalb Meter breit und ein Meter hoch ist seine selbsternannte Wohnung. Nicht gerade wohnlich, doch Edgar S. macht das Beste draus, denn Rente bekommt er keine.

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Keine Rente, kein Zuhause

Edgar S. kommt in den 70er Jahren aus der damaligen Hauptstadt der DDR Ost-Berlin nach München. Er hat kein Geld, nur einen französischen Reisepass dabei. Über dreißig Jahre lang arbeitet er selbstständig als Masseur. In die Rentenkasse hat er dabei nichts eingezahlt. Seine alte Wohnung in Sendling verliert er nach einem Eigentümerwechsel. Eine neue Wohnung findet er nicht. Er hat zu wenig Geld. Seine einzige Alternative besteht darin, in ein Wohnheim für obdachlose Männer zu ziehen. Doch das möchte Edgar nicht, denn dort herrsche zu viel Trubel. Stattdessen kauft er sich für 2.500 Euro einen Honda. Seitdem befindet sich hier auch sein ganzer Besitz.

Fenster der Auto-Wohnung zerstört

Die selbsternannte Auto-Wohnung ist leider nicht komplett intakt. Der Honda hat einen Motorschaden und auch das Beifahrerfenster ist zerstört worden. Das Loch hat Edgar S. mit Klebeband verschlossen, damit es nicht reinregnen kann. Mit einem Fahrrad erledigt er Einkäufe und Supermarkttoiletten benutzt er für die tägliche Hygiene.