Beschlossen: Flüchtlinge erhalten Bezahlkarten – 185 Euro im Monat

Frau bezahlt mit EC-Karte. Flüchtlinge sollen ihre Leistungen jetzt auf Bezahlkarten erhalten.
Symbolbild © imago/MiS

Lange wurde darüber diskutiert, wie Flüchtlinge ihre monatlichen Sozialleistungen erhalten sollen. Nun haben sich die Bundesländer geeinigt. Demnach erhalten Flüchtlinge ab jetzt Bezahlkarten mit einem Betrag, über den sie monatlich verfügen können.

Hamburg ist das erste Bundesland, das Flüchtlingen Bezahlkarten aushändigt. Die Aktion startete bereits am Donnerstag. Alle neu ankommenden Flüchtlinge erhalten eine Geldkarte. Diese ist unter anderem in der Erstaufnahmeeinrichtung erhältlich. Es handelt sich dabei um eine Art Prepaid-Karte.

Flüchtlinge erhalten Bezahlkarten – in diesem Bundesland

Mit dieser Karte kann man dann überall bezahlen. Auf der Karte ist ein Guthaben von 185 Euro. Dieser Betrag ist zum Beispiel für Dinge des täglichen Bedarfs gedacht. Auch alle Leistungen, die man für seine Kinder bekommt, sind auf der Karte gespeichert. In vielen Ländern gibt es bereits Pilotprojekte zum Thema Bezahlkarte. Auch auf kommunaler Ebene entscheiden sich immer mehr Regionen, dieses neue Modell auszuprobieren. In Hamburg heißt die Karte „SocialCard“ und bietet die Möglichkeit, an jedem Geldautomaten 50 Euro abzuheben. Zusätzlich sollen pro Kind bis zu zehn Euro abgehoben werden können.

Lesen Sie auch
Teuer: Urlaubsinsel der Deutschen verlangt ab sofort Eintrittsgelder

Missbrauch mit den Bezahlkarten für Flüchtlinge vermeiden

Damit will man einem möglichen Missbrauch entgegenwirken. Die Karten können bei allen Dienstleistern und Geschäften eingesetzt werden, auch über eine spezielle App auf dem Smartphone. Ziel ist es, den Bezahlvorgang unkompliziert, modern und nachhaltig zu gestalten. So soll es nicht mehr möglich sein, dass Flüchtlinge beispielsweise einem Schlepper Geld geben oder Geld ins Ausland an ihre Familien überweisen.

Die Sozialleistungen sind nur für den jeweiligen Empfänger in Deutschland bestimmt. Darüber hinaus soll die neue kostenpflichtige Karte auch viele Vorteile für Flüchtlinge bringen. Sie vereinfacht zum Beispiel die Bürokratie. Wer eine Karte bekommt, muss nicht mehr zur Kasse oder zum Amt gehen. Das spart Zeit und Wege. Nach Aussage der Sozialbehörde kommen in Hamburg pro Tag 33 Geflüchtete an, die ab sofort die neue Karte erhalten. Ausgenommen von der neuen Regelung sind Flüchtlinge aus der Ukraine, sie behalten ihren Anspruch auf die Grundsicherung.