Gefahr beim Baden: Bakterien in Nord- und Ostsee gefunden

Menschen laufen am Meer am Strand entlang
Symbolbild © istockphoto/Sami Auvinen

Die deutsche Küste ist im Sommer ein beliebtes Reiseziel. Doch beim Baden in der Ostsee besteht für Urlauber jetzt die Gefahr, sich ernsthaft zu infizieren, denn auch dieses Jahr befinden sich fleischfressende Bakterien im Wasser.

Als „Vibrionen“ bezeichnete Bakterien sorgten bereits im Sommer 2019 für Aufsehen. Zwei Urlauber wurden damals beim Baden in der Ostsee infiziert und erlagen der Erkrankung. Medien rufen auch in diesem Jahr zur Vorsicht auf, denn die Gefahr besteht weiterhin.

So gefährlich sind die Bakterien

Vibrionen sind eine Art von Bakterien, die natürlicherweise im Wasser vorkommen und ernsthafte Krankheiten auslösen können. Unter den häufiger ausgelösten Infektionen sind Cholera und andere Durchfallerkrankungen sowie Wundinfektionen. Die Gefahr, sich eine solche Krankheit einzufangen, besteht nun auch beim Baden in der Nord- und Ostsee, denn die dort vorkommenden Bakterien der Gattung Vibrio vulnificus vermehren sich bei sommerlichem Wetter über 18 Grad rasant. Infektionen sind sowohl durch das Schlucken von Meerwasser als auch durch den Kontakt mit Hautverletzungen möglich.

Wichtig zu wissen ist, dass Symptome innerhalb der ersten vier bis 96 Stunden auftreten. Betroffene Urlauber sollten sofort einen Arzt aufsuchen, sobald sie kleine schmerzende Wunden an sich entdecken, denn durch ein Antibiotikum können sie der Infektion entgegenwirken. Wer betroffen ist, kann meist mit Fieber und Schüttelfrost rechnen. Außerdem kann es Experten zufolge zu Haut- und Gewebestörungen sowie schweren Blutvergiftungen kommen.

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Das erwartet Betroffene

Die Bakterien kommen nicht nur im Wasser, sondern auch in Lebensmitteln vor. Dazu gehören roher Fisch sowie Meeresfrüchte. Das Gesundheitsamt kontrolliert die betroffenen Regionen laut eigener Aussage verstärkt. Bei einer Infektion durch die Nahrung traten in der Vergangenheit Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und auch krampfhafte Bauchschmerzen auf. Bei Kindern sind zudem Ohrinfektionen möglich. Urlauber, die eine Infektion vermuten, sollten nach dem Baden kleine Wunden auf der Haut genau beobachten.

Gerade ältere Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, gehören zu den Personen, die sich vor den Bakterien schützen sollten. Alle diejenigen, die unter Lebererkrankungen, Diabetes, einer Herzerkrankung oder einer Krebserkrankung leiden, sollten genau abwägen, ob sie sich dem Risiko beim Baden aussetzen möchten. Roher Fisch sowie nicht richtig gegarte Meeresfrüchte sind demnach für alle, die einer Risikogruppe angehören, bei dem aktuellen Wetter nicht der beste Mittagssnack, da er eine echte Infektionsgefahr darstellt. Das Gleiche gilt für Menschen mit frischen Tätowierungen und Personen, die generell unter einem geschwächten Immunsystem leiden.