Hunderte Stellen: Deutsches Werk soll im Ausland gebaut werden

Ein Bild von dem Inneren einer Maschinenhalle.
Symbolbild © imago/Daniel Scharinger

Wenn ein deutsches Unternehmen expandiert und neue Werke entstehen, ist die Freude eigentlich groß. Allerdings nicht in diesem Fall, denn das Werk soll im Ausland gebaut werden. Hunderte neue Arbeitsplätze entstehen dort.

Außerhalb der Landesgrenzen entstehen neue Arbeitsplätze, weil es bald ein neues deutsches Werk im Ausland gibt. Es geht um den Konzern ZF Friedrichshafen. Wie wir bereits in der Vergangenheit berichtet haben, ist das Unternehmen einem harten Sparprogramm unterworfen. Im Wesentlichen geht es darum, innerhalb von zwei Jahren 6 Milliarden Euro einzusparen.

Deutsches Werk im Ausland gebaut

Um diese Herausforderung zu meistern, ist man darauf angewiesen, ein deutsches Werk im Ausland zu bauen und dort neue Arbeitsplätze zu schaffen. Hierzulande sollen hingegen Zehntausende Arbeitsplätze abgebaut werden. In Deutschland kämpfen die Beschäftigten also um ihre Arbeitsplätze, während im Ausland neue entstehen. Man kann sich vorstellen, dass das für Unmut unter der Belegschaft sorgt.

In Serbien hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits drei Standorte eröffnet. In Pančevo gibt es ein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie eine Fabrik für selbst entwickelte Elektromotoren. Nun soll hier ein neues, nachhaltiges und CO₂-neutrales Werk entstehen. Damit schafft das Unternehmen 600 neue Arbeitsplätze im Ausland. Sogar in Indien hat die ZF Friedrichshafen zuletzt ein neues Werk eröffnet.

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ZF Friedrichshafen expandiert – ins Ausland

Ein Grund dafür dürften die niedrigen Steuern und auch die niedrigeren Löhne im Ausland sein, mit denen sich drastischen Einsparungen erzielen lassen. Immer mehr Unternehmen gehen ins Ausland, darunter auch baden-württembergische Traditionsunternehmen. Sie zieht es unter anderem nach Bulgarien. Inzwischen entwickelt die ZF Friedrichshafen als deutsches Unternehmen in Serbien Elektroautos und Plug-in-Hybride und produziert sie auch dort. Das neue Werk ist allerdings noch nicht eröffnet.

Derzeit wird die Produktion ausgerüstet, nachdem die ersten Muster an Endkunden ausgeliefert wurden. Ende des Jahres soll die Serienproduktion anlaufen, heißt es von offizieller Seite. Insofern ist die Verlagerung der ZF Friedrichshafen nach Serbien mehr als nachvollziehbar. Gleichzeitig bleibt der bittere Beigeschmack, dass das Unternehmen in Deutschland immer weniger Arbeitsplätze bietet.