Hunderttausende Jobs: Konzerne verschwinden aus Deutschland

Ein Mann arbeitet mit einer Maschine und schneidet Metall
Symbolbild © istockphoto/chitsanupong kathip

Jörg Hofmann, Chef der IG Metall, befürchtet einen besorgniserregenden Trend. Hunderttausende Jobs seien von der neuen Entwicklung gefährdet. 

Der Trend ist nicht neu, seine Entwicklung jedoch extrem dynamisch. Zu dynamisch, wie Jörg Hofmann befürchtet. Denn wenn es so weiter geht, könnte das für viele Arbeiter fatale Folgen haben. Die Sorgen des IG Metall-Chefs sind dabei nicht unbegründet.

Konzerne verschwinden ins Ausland

Es ist kein Geheimnis, dass Autohersteller ihre Produktion zunehmend ins Ausland verlagern. Aufgrund der günstigen Löhne kann so besser gewirtschaftet werden. Für IG Metall-Chef Jörg Hofmann ist die aktuelle Situation alarmierend: Arbeitsplätze wandern laut Hofmann in Billiglohnländer ab. Doch mittlerweile bliebe es nicht nur dabei: Mit dem Verschwinden der Autozuliefererkonzerne ins Ausland büße Deutschland auch stark an Fachkräften ein. Forscher und Entwickler seien von dem Trend ebenfalls betroffen. Hofmann geht sogar noch weiter: „Es bleibt keine Art von Jobs verschont.“

Als Beispiel nennt er die Automarke Smart. Diese produziere bereits ausschließlich in China. „China pocht schon lange darauf, dass Bauteile für den chinesischen Markt im eigenen Land gefertigt und nicht importiert werden“, so Hofmann zu den Hintergründen.

Lesen Sie auch
Giftschlange breitet sich in Deutschland aus – Biss kann tödlich sein

Standort Baden-Württemberg gefährdet

Insbesondere die Arbeitsplätze in Baden-Württemberg sind von dem Trend gefährdet. So möchte der Autozulieferer Bosch bereits seine E-Mobilität-Teile in Tschechien produzieren. Doch auch die ZF Friedrichshafen, der drittgrößte deutsche Autozulieferer, habe mit der Produktion „wesentlicher Komponenten für das Elektroauto in Serbien begonnen und nicht in Deutschland“, warnt Hofmann. Er ergänzt: „Und auch ob die Produktion des neuen Hightech-Bordcomputers von ZF in Deutschland anläuft, ist mehr als ungewiss.“ Für viele Arbeiter in der Autoindustrie keine erfreuliche Nachricht.

Denn eine Jobgarantie gibt es angesichts dieser Entwicklungen nicht. Damit sind Hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet. Weitere Analysen und Umfragen zeigen, dass ein Abbau von Stellen in der Autoindustrie tatsächlich zu erwarten ist. Damit sind die Sorgen des IG Metall-Chefs nicht unbegründet. Zurecht warnt er vor der Produktionsverlagerung ins Ausland. Wie der deutsche Automobilmarkt dem entgegenwirken wird, bleibt jedoch abzuwarten.