Bald ist es wieder so weit. Die hoffentlich schneereiche Glühweinzeit in deutschen Innenstädten beginnt. Dieses Jahr könnte allerdings die Stimmung dadurch getrübt werden, dass Musik auf Weihnachtsmärkten verboten wird. Grund dafür sind die gestiegenen GEMA-Kosten.
Die Vorfreude auf Weihnachten könnte dieses Jahr getrübt werden. Denn nach den gestiegenen Preisen für beliebte Weihnachtsleckereien gibt es bereits den nächsten Schock. Die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) erhöht die Preise für Musiklizenzen. Die Beträge der Preissteigerungen sind so hoch, dass die Musik auf Weihnachtsmärkten droht, verboten zu werden. Denn nicht jede Stadt kann und will sich diesen Kosten langfristig leisten.
Städten und Gemeinden drohen hohe Rechnungen für Musik
Schuld am Dilemma ist der “Erzfeind” vieler öffentlicher Kulturveranstaltungen: die GEMA. Wie mehrere Städte berichten, erhielten sie zuletzt extrem hohe GEMA-Rechnungen, die um ein Vielfaches höher ausfielen als in den letzten Jahren. Die GEMA ist die Verwertungsgesellschaft, die sich um die Rechte von Komponisten, Textdichtern und Musikverlegern kümmert. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass Urheberrechte geschützt werden und diejenigen, die Musikwerke erstellen, angemessen vergütet werden.
Leider müssen Veranstalter für diese Rechte teils horrende Summen bezahlen. Besonders zur Weihnachtszeit schmerzt dies. Prominente Beispiele dafür sind die Städte Bayreuth, Forchheim, Leipzig, Meißen und Radebeul, wo Städte Rechnungen erhielten, die teilweise 80-mal höher ausfielen als 2019. So berichtet Bayreuth, dass sie nun 40.000 Euro allein für Musiklizenzen an die GEMA zahlen muss. Bei solchen Preisen besteht ernsthafte Gefahr, dass Musik dieses Jahr auf Weihnachtsmärkten verboten wird, da es ansonsten unbezahlbar für die Veranstalter wird.
So steht es um die Musik auf Weihnachtsmärkten 2023
Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind weitreichend und für alle Beteiligten neu. Für Besucher könnte es dieses Jahr ein deutlich anderer Weihnachtsmarktbesuch ohne die gewohnte musikalische Atmosphäre werden. Städte werden entweder gezwungen sein, GEMA-freie Musik zu spielen oder ganz auf musikalische Begleitung zu verzichten, was wohl noch trostloser wäre. Nun fordere man von der GEMA eine Anpassung der Preise, zumindest zur Weihnachtssaison im Dezember.
Ein Städtetag soll zwischen den Parteien vermitteln. Zusammen mit der GEMA plane man ab September, Lösungsansätze auszuarbeiten. Wie musikalisch das Weihnachtsfest 2023 in deutschen Städten tatsächlich wird, bleibt abzuwarten. Zumal man nicht vergessen darf, dass auch für das restliche Jahr Veranstaltungen wie Stadtteilfeste und Vereinsfeiern von den überhöhten Gebühren betroffen sein könnten.