Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den Kabarettisten Christoph Sonntag ausgeweitet.
Am Donnerstag kam es zu einer Hausdurchsuchung bei dem Künstler in Stuttgart, wie sein Anwalt Achim Bächle auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
FOTO VON CHRISTOPH SONNTAG:
Ihm werde zur Last gelegt, kinderpornografische Schriften zu besitzen, sagte der Anwalt. «Der Vorwurf ist haltlos und es handelt sich um eine Verleumdung.» Sonntag machte ihn in einer Mitteilung selbst öffentlich. Er spiele unter anderem in der Serie “Ab durch die Heimat” mit.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte nur, dass es in Stuttgart eine Durchsuchung gab. Und es seien Beweismittel sichergestellt worden. Angaben zum Beschuldigten und zum Tatvorwurf machte der Sprecher auf Nachfrage nicht.
Sonntag steht seit längerem in der Affäre um die Vergabe von Fördermitteln des Sozialministeriums unter Druck. Gegen Sozialminister Manne Lucha (Grüne) wird wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ermittelt. Hintergrund sind zwei Abendessen Luchas
mit Sonntag, die der Kabarettist bezahlt hatte. Gegen den Kabarettisten selber wurde ein Verfahren wegen Verdachts der Vorteilsgewährung eingeleitet; er weist diesen Vorwurf zurück.
Lucha hatte vor einigen Monaten einen «großen Fehler» eingeräumt. Er habe sich zweimal zum Essen einladen lassen, im Dezember 2018 und im Februar 2019. Die Treffen seien privater Natur gewesen, hatte er betont.