Karlsruhe Insider: Baugenossenschaft gewinnt vor Gericht.
Im Streit vor Gericht sind die letzten drei Mietparteien unterlegen. Zum 30. September mussten sie ihre Wohnungen räumen. Die Alba will die Gebäude durch einen Neubau ersetzen.
Die Briefkästen sind verriegelt, die Rollläden heruntergelassen, und zwischen den Pflastersteinen sprießt das Unkraut: Schon lange deutet wenig darauf hin, dass in den Häusern der Alba Baugenossenschaft in der Adolf-Kolping-Straße in Ettlingen noch Menschen wohnen.
Bereits vor Jahren sind die ersten Mieter ausgezogen, nun haben auch die letzten Mieter ihre Wohnungen nach einem langen Rechtsstreit verlassen. Das Landgericht Karlsruhe hat ihnen in zweiter Instanz den 30. September 2021 als Räumungsfrist gesetzt. Die Alba hatte die Mietverhältnisse bereits zum 31. Dezember 2020 ausgesprochen.
Die Baugenossenschaft will die 1949 erbauten Häuser abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Den Mietern wurden laut dem Alba-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Schmid Ersatzwohnungen im Bestand der Alba und zudem auch Hilfe beim Umzug angeboten. Drei von 18 Mietparteien hatten diese Angebote bis zuletzt nicht genutzt und gegen die Kündigung geklagt.
Eine von ihnen, die ihren Namen nicht genannt haben möchte, suche bereits zwei Jahre nach einer bezahlbaren Wohnung, allerdings habe besonders wegen der Miete keine gepasst. Nach 24 Jahren in der Adolf-Kolping-Straße fällt ihr der Abschied besonders schwer.
„Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich im Alter keine Wohnung habe“.
Der Neubau ist für 2023 geplant.
