„Waldbesucher*innen“: SWR gendert falsch und kassiert Häme

Gendern in Reportage
© Screenshot Instagram/Wir sind Mainz

Der SWR-Jugendsender kassiert Spott und Häme. Denn er untertitelt einen Förster mit falschen Gender-Zitaten.

Der Instagram-Kanal „Wir sind Mainz“ wird von einem Sender der Rundfunkanstalt SWR betrieben. Dort wurde nun ein Förster in einem Interview untertitelt. Und zwar mit falschen Gender-Zitaten. Dafür erntete SWR jetzt reichlich Kritik auf Social Media.

Gendern will gelernt sein

Denn es ist gar nicht so einfach. Dieses Thema sorgt deswegen häufiger für Schlagzeilen in Deutschland. Und es wird eifrig diskutiert. Darüber, ob man einen geschlechtergerechte Schreibweise einheitlich einführen sollte.

In diesem Punkt stehen sich zahlreiche Befürworter als auch viele Kritiker gegenüber. So sorgte der Vorschlag, das Gendern in Schulen in Baden-Württemberg einzuführen, für hitzige Debatten.

Derzeit kann jeder freiwillig wählen, ob er eine gendergerechte Schreibweise verwendet. Die meisten Unternehmen und Medien tun dies. Denn so sprechen sie ihre Konsumenten besser an.

Das gilt auch für den SWR. Auch der Sender möchte niemanden in seiner Ansprache ausschließen. Doch jetzt gab es einen gegenteiligen Effekt. Denn der SWR gegenderte mehrere Zitate falsch. Das führte zu einem Shitstorm.

Es war ein Versehen

So äußert sich die Rundfunkanstalt zu der Kritik. Diese hagelte für mehrere Video-Clips auf der Social-Media-Plattform Instagram, in denen Zitate fälschlicherweise gegendert wurden.

Für Aufregung sorgte hauptsächlich ein bestimmtes Video.

Der Instagram-Kanal „Wir sind Mainz“ wird von dem Jugendsender „Dasding“ betrieben. Dieser ist Teil der ARD-Rundfunkanstalt SWR.

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Auf dem Kanal wurden Videos veröffentlicht, in denen ein 21-jähriger Förster interviewt wird.  „Als Stadtwald-Ranger bin ich draußen im Wald unterwegs als Ansprechpartner für die Leute. Da kommt’s auch mit Radfahrern, Spaziergängern, Joggern und Reitern öfter mal zu Konflikten.“ Dies erzählt der junge Förster in dem Video.

Der SWR untertitelte dieses Video. Mit einer Gender-Sprache. Aus „Leute“ wurde in den Untertiteln „Waldbesucher*innen“. Auch „Radfahrer, Spaziergänger, Jogger und Reiter“ wurden in die geschlechtsneutrale Schreibweise abgeändert. Somit wurde dem Förster die Gender-Sprache aufgezwungen. Dies schreibt eine Zeitung.

Der SWR entschuldigte sich mittlerweile für diese Vorgehensweise. „Hierbei handelt es sich um ein Versehen“. So äußert sich der Sender. Außerdem kündigte er an, die redaktionellen Regeln zu verschärfen.

Doch im Netz herrscht weiterhin Aufregung.

Gendern ist freiwillig

Und vor allem ein sensibles Thema. Dies zeigt dieser Vorfall ganz deutlich. Der SWR erntet reichlich Kritik für seine Vorgehensweise.

„Da müssen keine Regeln ‚nachgebessert‘ werden, sondern bestehende Regeln brauchen nur eingehalten werden. Das Verändern von Zitaten bzw. O-Tönen ist sowieso untersagt“. So äußert sich ein Facebook-Nutzer.

Ähnliche Kommentare finden sich zuhauf.

Doch es gibt auch Nutzer, die diese Debatte als überzogen betrachten. Diese gehen zumeist davon aus, dass sich das Gendern durchsetzen wird.