Wird bezahlt: Großkonzern führt Geschenk für tausende Arbeiter ein

Techniker an einer Maschine.
Symbolbild © istockphoto/Ton Photograph

Das gab es noch nie: Dieser Großkonzern hat ein Herz für Väter und Mütter und macht ihnen ein unglaubliches Geschenk.

Der Großkonzern SAP will zeigen, dass Karriere und Familie miteinander vereinbar sind und führt ein überraschendes Geschenk für alle Väter ein. Damit übertrifft das Unternehmen sogar das Angebot der Bundesregierung.

Zu wenig Familienzeit

Wer in Deutschland ein Baby bekommt, muss nicht sofort wieder zur Arbeit erscheinen. Mütter dürfen die ersten sechs Wochen im Rahmen des Mutterschutzes zu Hause bleiben. Und auch danach können Eltern sich bis zu drei Jahre lang ganz ihrem Nachwuchs widmen. Immerhin haben beide Elternteile Anspruch auf eine bezahlte Elternzeit. Was erst einmal super klingt, hat jedoch für viele Familien einen entscheidenden Nachteil.

Mit dem Elterngeld bekommt jeder Elternteil monatlich nur maximal 1.800 Euro vom Staat. Gutverdiener mit hohen monatlichen Kosten können es sich in der Realität selten leisten, dass beide Elternteile lange Zeit gemeinsam zu Hause verbringen. So geht der Partner meist schon nach kurzer Zeit wieder arbeiten, um das Einkommen für die Familie sicherzustellen. Genau das hat auch die Regierung erkannt und erst kürzlich innerhalb des Koalitionsvertrags eine bezahlte Freistellung für Partner angekündigt. Konkret dürfen Partner ab 2024 in den ersten beiden Wochen nach der Geburt bei voller Bezahlung zu Hause bleiben. Doch dem Großkonzern SAP reicht das nicht und so führt das DAX-Unternehmen ein besonderes Geschenk für Partner ein.

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Ein unglaubliches Geschenk

SAP hat verkündet, dass angestellte Väter und Mütter bzw. Partner ab nächstem Jahr ganze sechs Wochen bezahlten Urlaub nach der Geburt erhalten. Mit der „Partnerzeit“ führt der Großkonzern ein Geschenk für Angestellte ein, dass es so bisher noch nie gab. Medienberichten zufolge sieht es auch nicht so aus, als würden bald andere DAX-Unternehmen nachziehen. So bezieht Siemens beispielsweise Stellung und erklärt, dass aus Siemens-Sicht eine Beurlaubung der Partner vom Staat und nicht von Unternehmen finanziert werden sollte.

Auch der Autozulieferer Continental ist nicht besonders begeistert. Das Unternehmen stellt klar, dass es eine solche Partnerzeit für die eigenen Angestellten nicht für notwendig halte, da sie bereits tolle Angebote und viel Flexibilität genießen würden. Porsche äußert sich positiv gegenüber der sechswöchigen Freistellung. Das Unternehmen drückt jedoch auch sein Bedauern darüber aus, dass die Regierung die Einkommensgrenze pro Familie für den Elterngeldanspruch drastisch gesenkt hat. Nach aktuellem Stand gibt es viele Unternehmen, die eine Vereinbarkeit von Karriere und Familie begrüßen. Jedoch äußerte bisher kein Konzern die Absicht, mit SAP mitzuziehen und eine Partnerzeit einzuführen. Es bleibt abzuwarten, ob sich im nächsten Jahr doch noch einige Unternehmen von SAP inspirieren lassen.