Anweisung: Tausende beliebte Getränke zerstört

Produktionsstraße einer Getränkeabfüllanlage.
Symbolbild © istockphoto/DedMityay

Aufgrund einer Anweisung mussten jetzt tausende beliebte Getränke entleert und die Dosen zerstört werden. Die Aktion sorgt jetzt für Aufsehen, aber nicht für Widerstand.

Nachdem ein Getränkehersteller einen „Fehler“ begangen hat, der die Verpackung des Getränks betraf, mussten Tausende Dosen des Produktes vernichtet werden. Das sind die Hintergründe zu der aufsehenerregenden Aktion.

2.000 Getränkedosen vernichtet

Wer in der Europäischen Union eine geschützte Markenbezeichnung ohne Erlaubnis verwendet, der muss mit drastischen Maßnahmen rechnen, wie jetzt ein Fall eines Herstellers zeigt. Weil dieser ein einziges Wort auf der Verpackung seines Getränkes aufgedruckt hatte, mussten mehr als 2.000 Getränkedosen samt Inhalt vernichtet werden.

Der Fall ist recht skurril, denn ein Kunde aus Deutschland bestellte 2.000 Getränkedosen eines amerikanischen Herstellers. Das Getränk der Marke „Miller High Life“ ist ein Dosenbier, welches jedoch mit einem Aufdruck für den Inhalt wirbt, der jetzt für mächtig Ärger sorgte. Der US-Hersteller bezeichnet sein Getränk als „Champagner unter den Bieren“.

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Und genau aufgrund dieser Bezeichnung gab es jetzt mächtig Ärger mit der EU. Die Bezeichnung „Champagner“ ist markenrechtlich in der Europäischen Union geschützt. Nur Schaumwein, der in der Champagne hergestellt wird, darf diese Bezeichnung tragen. Für die Wahrung der Markenrechte  ist das „Comité Champagne“ zuständig.

Wie verschiedene Medien berichteten, entschied die zuständige belgische Behörde, die Produkte vernichten zu lassen. Hätte der US-Hersteller nicht damit geworben, dass es sich um den „Champagner unter den Bieren“ handele, wäre den 2.000 Dosenbieren vermutlich nichts passiert.

Kosten trug Comité

Das Comité Champagne trug die Kosten für die Vernichtung der Getränkedosen. Bisher gab es keinerlei Beanstandungen des Komitees gegenüber dem Hersteller Miller. Der Grund dafür ist, dass das Produkt normalerweise nicht nach Europa exportiert wird.

Durch die Bestellung des deutschen Kunden jedoch musste das Komitee handeln. Sowohl der Hersteller als auch der Käufer wurden vom Komitee informiert. So wurden aufgrund der Anweisung tausende Getränke entsorgt und die Dosen entsprechend vernichtet.