Aus: Netz-Giganten Telekom und Vodafone stellen Service ein

Die digitale Werbung einer Telekom Filiale und eines modernen Ladens
Symbolbild © istockphoto/krblokhin

Im März stellen die Netzgiganten Telekom und Vodafone einen Service ein. Viele Tarife sind davon betroffen.

Die EU hat 2016 ein wichtiges Gesetz verabschiedet. Es soll für Fairness und Gleichbehandlung im Datenverkehr sorgen. Doch vor allem Vodafone und die Telekom haben sich nicht daran gehalten. Sie müssen nun mit den Konsequenzen ihres Handelns leben.

Rechtswidrig: Telekom und Vodafone stellen Dienst ein

Im April 2023 läuft die Frist endgültig ab. Die Spezialangebote sind eigentlich gesetzeswidrig und gefährden die Netzneutralität. So können Kundinnen und Kunden bestimmte Onlinedienste nutzen, ohne Abstriche beim Datenvolumen hinnehmen zu müssen. Kostenlose Angebote für Instagram, Spotify oder Netflix waren im Tarif enthalten. Das ist seit März vergangenen Jahres verboten. Diese Praxis verstößt gegen das Gebot der Netzneutralität. Das geht aus Mitteilungen des Verbraucherzentrale Bundesverbands hervor.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband ist sogar gerichtlich gegen Vodafone vorgegangen. Das Berufungsgericht des Europäischen Gerichtshofs urteilte 2021. Es stellte offiziell fest, dass diese Zero-Rating-Angebote gegen das Gebot der Netzneutralität verstoßen. Daher dürfen Telekom und Vodafone diese Tarife seit Juli 2022 nicht mehr anbieten. Zum 31. März 2023 ist die Funktion nun endgültig verboten. Aus diesem Grund stellen die Tarifanbieter ihre Dienste um. Vodafone Pass und Stream on sind davon betroffen.

Lesen Sie auch
Veggie-Käse bei Kaufland sorgt für Ärger – "Ist nicht vegetarisch"

Fairer Markt und interessante Angebote in Sicht

Für die Verbraucherinnen und Verbraucher sollen dadurch keine großen Nachteile entstehen. So erhalten Telekom-Kunden vom 1. April bis 31. Mai eine Flatrate für 90 Tage. Auch Vodafone-Kunden erhalten ein zusätzliches Datenvolumen, über dessen Höhe man sich noch einigen muss. Für die Tarifanbieter entfällt damit eine lukrative Möglichkeit, ihre Vertragsleistungen aufzupolieren. Für den Kunden ergäben sich nur scheinbare Vorteile, so die Verbraucherzentrale. So könne im Rahmen dieser Verträge zusätzliches Datenvolumen nur gegen Aufpreis genutzt werden.

Langfristig dürfte sich die Situation für die Kunden durch den Wegfall dieser Leistung bei Telekom und Vodafone sogar verbessern, meint die Verbraucherzentrale. Die Anbieter könnten dann gleich Flatrate-Tarife an den Kunden bringen, was wiederum eine interessante Belebung des Marktes bedeuten würde.