Beim Blick ins Regal – Kunden wettern jetzt gegen Kaufland

Kaufland Filiale mit Kunden.
Symbolbild © istockphoto/Panama7

Kaufland-Kunden können ihren Augen kaum trauen. Was sie im Regal sehen, sorgt für großen Unmut. Sie sind empört.

Die Supermarktkette bekommt derzeit viele Vorwürfe. Schuld sind Produkte im Regal. „Ziemlich widerlich“ und „Ihr habt doch den Schuss nicht gehört“. Dies kann man in den sozialen Medien lesen.

Untragbar – das halten Kunden von dem Produkt

Der Grund für die Empörung: Kaufland verkauft in einigen Filialen in Sachsen-Anhalt Magazine mit rechtsextremem Inhalt. Nun entdeckten Kunden auch vergleichbare Produkte in Kaufland-Regalen in Thüringen.

„Hey Kaufland, wieso verkauft ihr Nazi-Zeitungen“? Dies fragt ein Kunde nach einem Blick ins Regal im thüringischen Oberwellenborn. Er entdeckte dort die neue Ausgabe des „Compact“-Magazins. Dieses hatte der Verfassungsschutz Ende letzten Jahres bereits als gesichert extremistisch eingestuft.

Der Kunde konfrontierte darauf die Mitarbeiter und fordert das „untragbare“ Blatt aus den Regalen zu nehmen.

So reagiert Kaufland

Kaufland versuchte bereits in der Vergangenheit, rechtsextreme Magazine aus seinen Regalen zu entfernen. Das gibt der Supermarkt an. Allerdings gibt es in Deutschland eine Pressefreiheit. Diese steht diesem Vorhaben im Weg. Kaufland hat somit wenig Handhabe.

Der Einzelhandel kann bei der Abnahme von Pressetiteln nicht frei entscheiden. Denn im Sinne des Gesetzgebers ist es, dass über Pressegroßhändler auch „Außenseitermeinungen“ verbreitet werden. Deshalb ist es für Kaufland und andere Supermarktketten schwierig, rechtsextreme Magazine aus den Regalen zu verbannen.

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Doch es gibt weiteren Ärger, der für Unmut im Netz sorgt. Ein Twitter-User beschwert sich über den Verkauf von Merchandise-Artikeln mit dem Logo der Antifaschistischen Aktion (Antifa) über den Online-Shop. Kaufland reagierte sofort. Es nahm die Angebote eines externen Händlers aus dem Shop. Denn der Supermarkt lehnt extreme Meinungen ab.

Neue Debatte entfacht

Dies sorgte für eine neue Debatte. Denn einerseits verbannt der Supermarkt Antifa-Artikel. Jedoch wird über den Online-Shop reihenweise rechtsextreme Literatur angeboten – wie die unkommentierte Ausgabe von Adolf Hilters „Mein Kampf“.

Kaufland bezieht dazu Stellung. „Wir sind uns einig: Rassismus, Volksverhetzung oder NS-Glorifizierung dürfen bei uns keinen Millimeter Platz finden. Demokratiefeindlichkeit und Extremismus müssen wir an der Wurzel jederzeit entschlossen entgegentreten. Das haben wir nicht geschafft. Das tut uns leid“. Dies gab das Unternehmen kürzlich zu. Der Supermarkt zieht jedoch auch Konsequenzen. Danach entfernte Kaufland alle rechtsextremen Angebot aus dem Sortiment.