Fast die Hälfte: Immer weniger Deutsche kaufen noch Bio-Produkte

Ein Regal aus der Nahansicht voller verschiedener Bioprodukte in Schachteln, Packungen und Boxen unterschiedlicher Marken. Im Vordergrund ein grünes Schild mit der Aufschrift Bio in einem Supermarkt
Symbolbild © istockphoto/monticelllo

Auch im Supermarkt und Discounter merkt man die Preissteigerungen der letzten Monate. Besonders Bio-Produkte kaufen Deutsche deswegen mittlerweile seltener, wie nun eine neue Studie aufzeigt.

Das Leben in Deutschland ist durch Inflation und Energiekrise teuer geworden. Dies merken Millionen Menschen auch täglich beim Einkaufen im Supermarkt oder Discounter. Besonders Bio-Produkte kaufen die Deutschen inzwischen viel weniger, wie die neusten Auswertungen und Statistiken zeigen. Ist die generelle Teuerung vieler Alltagsgüter der alleinige Grund?

Deshalb kaufen Konsumenten immer weniger nachhaltige Produkte

Trotz einer wachsenden Sensibilisierung für Klimawandel und Nachhaltigkeit nehmen nachhaltige Produktkäufe ab. So ist es zumindest deutschlandweit laut einer Studie von Deloitte, einem Wirtschafts-Dienstleistungs-Unternehmen. Die Hauptursache hierfür liege in den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten, wie viele Unternehmensberater betonen. Die repräsentative Befragung von etwa 19.000 Verbrauchern aus 19 Ländern, darunter 1.000 aus Deutschland, zeigt einen kontinuierlichen Rückgang, wobei der Anteil derjenigen, die angaben, nachhaltige Produkte zu kaufen, von 59 Prozent im September 2021 auf 45 Prozent im September 2023 gesunken ist.

Diesen Trend kann wohl jeder von uns auch selbst an der Kasse beobachten, wo man immer seltener Bio-Waren auf dem Kassenband sieht oder auch selbst darauf legt. Selbstredend sind Bio-Supermärkte von dieser Entwicklung stärker betroffen als Discounter, machen die teuren Bio-Produkte ja hundert Prozent ihres Angebots aus.

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Preis ist immer noch größtes Verkaufsargument für alle Käuferschichten

Die Studie zeigte ebenfalls, dass einige Befragte am Kosten-Nutzen-Verhältnis von nachhaltigen Produkten zweifeln. Etwa 12 Prozent gaben an, sich aus Gründen der Qualität gegen den Kauf nachhaltiger Produkte entschieden zu haben. Selbst unter denjenigen, die kürzlich nachhaltig eingekauft haben, gaben 18 Prozent an, bei der Qualität Abstriche gemacht zu haben. Dies gilt insbesondere beim Einkauf von Lebensmitteln, Getränken, Kleidung und Schuhen.

Die Branchenexperten betonen, dass der Preis immer noch ein entscheidender, wenn nicht sogar der entscheidendste Faktor sei, der für alle Einkommensgruppen eine Bedeutung spiele. Discounter, auf die häufig bei dieser Diskussion verwiesen wird, verzeichnen mit ihren Bio-Produkten beispielsweise sogar ein Umsatzplus. Schlicht und einfach wegen des Preises, den sich viel mehr Menschen leisten können.