Die nächste Metzgerei, ein traditioneller Familienbetrieb, gibt endgültig auf. Noch ein Unternehmen, welches die Wirtschaftskrise zur Schließung zwingt.
Eine unerwartete Nachricht für die Einwohner von Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Die angesehene Metzgerei Eberl, ein traditioneller Familienbetrieb, steht vor der Schließung. Metzgermeister Christian Eberl hat sich zu diesem bedauerlichen Schritt entschlossen, da sich die finanzielle Situation des Unternehmens in den vergangenen Monaten drastisch verschlechtert hat.
Wirtschaftskrise zwingt ein weiteres Familienunternehmen zur Schließung
Die Entscheidung, den Familienbetrieb in der Rosenheimer Straße 10 zu schließen, bereitete Christian Eberl große Sorgen. Im Jahr 2009 übernahm er den Betrieb von seinem Vater Johann und führte ihn mit Stolz und Freude weiter. Allerdings haben ihn die steigenden Betriebskosten in Verbindung mit einem Umsatzrückgang nun in eine schwierige Situation gebracht. Insbesondere die Ausgaben für Strom haben sich als größte Herausforderung bewiesen. Seit der Stromanbieter den Vertrag, der in Zusammenarbeit mit dem Fleischerverband ausgehandelt wurde, gekündigt hatte, verdreifachten sich die monatlichen Stromkosten von 2700 Euro auf etwa 8000 Euro. Die finanzielle Unterstützung, welche von der Bundesregierung beschlossen wurde, kommt für die Metzgerei zu spät. Diese schwierige Lage betrifft nicht nur Christian Eberl, sondern auch Ehefrau Marianne sowie seine Eltern Cäzilia und Johann Eberl, die nach wie vor im Familienbetrieb arbeiten.
Beliebte Metzgerei muss nach 140 Jahren Betrieb schließen
Die Metzgerei Eberl ist ein traditionsreicher Standort im Herzen von Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Das Geschäft besteht seit nahezu 140 Jahren und hat sich eine beachtliche Stammkundschaft aufgebaut. Kunden aus München schätzen die regionale Qualität und die Tatsache, dass fast alle Wurstwaren hausgemacht sind. Die Metzgerei hat stets neue Ideen umgesetzt, um sich von Mitbewerbern abzuheben. Neben dem Mittagstisch und einem Cateringservice hat die Familie Eberl auch soziale Verantwortung übernommen, indem sie Lehrlinge ausbildete und regelmäßig Wurstwaren an Bedürftige spendete. Der Abschied der Metzgerei Eberl hinterlässt eine Lücke in der Gemeinde. Es ist ungewiss, ob ein Nachfolger für den Betrieb gefunden werden kann, da viele Fleischereibetriebe derzeit mit einem Personalmangel zu kämpfen haben. Christian Eberl ist selbst noch unschlüssig über seine berufliche Zukunft, möchte aber weiterhin in der Lebensmittelbranche tätig sein.
