Preishammer: Zigaretten sollen teurer werden – über 20 Euro

Eine angebrochene Schachtel Zigaretten.
Symbolbild © istockphoto/PamWalker68

Zigaretten werden bald viel teurer verkauft und die Preise steigen auf über 20 Euro. Die WHO fordert drastische Maßnahmen, welche die Verbraucher betreffen werden.

Auf dem deutschen Zigarettenmarkt zeichnet sich eine drastische Veränderung ab, die sowohl Raucher als auch die öffentlichen Finanzen stark beeinflussen wird. In Deutschland werden die Zigaretten bald um ein Vielfaches teurer, sodass sie möglicherweise über 20 Euro pro Packung kosten könnten. Doch welche Gründe stecken hinter dieser stattlichen Preissteigerung für Zigaretten?

Staatliche Ausgaben in Höhe von 97 Milliarden Euro

Die alarmierende Meldung besagt, dass Raucher und Raucherinnen in Deutschland jedes Jahr Ausgaben in Höhe von ungefähr 97 Milliarden Euro verursachen. Dies beinhaltet sämtliche finanziellen Belastungen, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum entstehen, wie etwa Krankenversicherungskosten, Fehlzeiten am Arbeitsplatz und kostspielige Maßnahmen zur Rehabilitation und Pflege. Diese Statistiken veröffentlichte Dr. Rüdiger Krech, der Leiter der Abteilung für Gesundheitsförderung bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das beunruhigende Problem hierbei ist, dass der deutsche Staat durch die Tabaksteuer lediglich etwa 15 Milliarden Euro pro Jahr einnimmt. Dies führt zu einem erheblichen jährlichen Haushaltsdefizit von 82 Milliarden Euro.

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Zigaretten kosten in Deutschland bald 22,80 Euro pro Packung

Um die finanzielle Situation zu verbessern, schlagen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Krebsforschung eine deutliche Kursänderung vor. Der Preis für eine Packung Zigaretten in Deutschland soll von derzeit knapp 8 Euro auf gerechtfertigte 22,80 Euro steigen. Sie bemängeln außerdem die unzureichende Umsetzung von Maßnahmen zur Kontrolle des Tabakkonsums in Deutschland. Im „Tobacco Control Scale“, einem europäischen Ranking zur Bewertung der Umsetzung gesetzlicher Vorschriften zur Tabakkontrolle, belegt Deutschland lediglich den 34. Platz von insgesamt 37. Daher fordert die WHO nicht nur eine drastische Preiserhöhung, sondern auch ein umfassendes Rauchverbot an Bahnhöfen, Flughäfen, in Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Universitäten, öffentlichen Gebäuden, am Arbeitsplatz sowie in Restaurants und Kneipen. Zusätzlich dazu sollen sämtliche Markennamen und Logos von Tabakprodukten eliminiert werden, und der Verkauf soll ausschließlich in spezialisierten Geschäften erfolgen.