Erstes 3D-Drucker Haus: In nur wenigen Tagen und kaum Baukosten

Haus 3D-Drucker
Symbolbild © istockphoto/belekekin

In Deutschland gibt es jetzt das erste Haus aus dem 3D-Drucker. Es hat 160 m2 und entstand in nur vier Tagen.

Ein Haus in vier Tagen. Das ist kaum zu glauben, aber wahr. Möglich ist dies durch den 3D-Drucker. Mittlerweile wird dieser für immer mehr Gebäude genutzt.

Bauwirtschaft steckt in der Krise

Grund dafür sind sowohl die Corona-Pandemie als auch der Ukraine-Krieg. Diese haben fehlende Fachkräfte und steigende Baupreise zur Folge. Die Rohstoffe werden immer teurer.

Aufträge sind vorhanden, doch die Unsicherheit bei den Bauunternehmen wächst. Auftraggeber suchen daher nach Alternativen.

Eine besonders interessante Lösung sind Häuser aus dem 3D-Drucker.

Das erste Haus aus dem 3D-Drucker ist fertiggestellt

Häuser aus dem 3D-Drucker könnten die neue Zukunft werden. In Beckum in Westfalen ist nun das erste Haus entstanden. Dies berichtet die Fachhochschule Münster.

Das Gebäude hat 160 Quadratmeter. Die Druckzeit des Hauses betrug 100 Stunde. Fünfzig Stunden pro Geschoss. Das sind insgesamt grade mal ein bisschen mehr als vier Tage. Und das für ein gesamtes Haus.

Unglaublich. Denn mit der herkömmlichen Bauweise muss man für ein Einfamilienhaus mit einer Bauzeit von ungefähr fünf Monaten rechnen.

So funktioniert der Hausbau mit dem 3D-Drucker

Der Hausbau funktioniert dann wie folgt: Der Drucker trägt das Baumaterial Schicht für Schicht übereinander. Der Drucker schafft dabei eine Runde in 15 Minuten. In dieser Zeit werden rund zwei Zentimeter Beton angehäuft. Dabei handelt es sich um Zementmörtel. Dieser trocknet besonders schnell.
Das Haus bekommt dann ein wellenartiges Aussehen. Es ist jedoch mittlerweile auch möglich, die Wände durch den Drucker direkt verputzen zu lassen.
Der Nachteil von 3D-Häusern
Architekten kontrollieren den Bauvorgang sehr genau, damit der Ablauf fehlerfrei läuft. Denn das Haus aus dem 3D-Drucker hat einen entscheidenden Nachteil: Taucht ein Fehler auf, hat man nur 15 Minuten Zeit, diesen zu korrigieren.
Bei dem Haus in Beckum lief jedoch alles fehlerlos. Niemand musste eingreifen.

Noch ist das Haus aus dem 3D-Drucker teurer. Das erste Haus in Beckum kostet derzeit rund 500.000 Euro für 160 Quadratmeter.

Das sind ca. 10 bis 15 Prozent mehr als bei einem „normalen“ Haus.
Doch der Vergleich ist natürlich auch abhängig von gewissen Faktoren. Z.B. von der Lage des Immobilienmarktes. Langfristig soll diese Methode deutlich preisgünstiger sein als eine herkömmliche Bauweise.

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