Kaum genutzt: Neue Fahrrad-Autobahn floppt in Baden-Württemberg

Die neue Fahrrad-Autobahn in Karlsruhe mit mehreren Fahrspuren
Symbolbild

Als eine der ersten Städte hat Stuttgart einen Radschnellweg gebaut. Was jetzt ans Tageslicht kommt, ist erschreckend und bringt die Bürger zum Nachdenken.

Den Stuttgartern geht es um eine gezielte Verbesserung der Radinfrastruktur. Aus diesem Grund ist ein teurer Schnellweg für Zweiräder entstanden. Doch der Erfolg scheint auszubleiben!

Umbau und Erneuerung der Radwege

Die Infrastruktur für Fahrräder möchte die Landeshauptstadt gezielt ausbauen. Anlass dazu gaben Beschwerden vieler Radfahrer über die Zustände des Radwege-Netzes innerhalb der Stadt. Einige gingen sogar so weit und bezeichneten den Flughafen-Tunnel als einen der „Schandflecken“ der Stadt.

Außerdem veröffentlichte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Klub – kurz ADFC – ein Verzeichnis mit den „Horrorstrecken“ in Stuttgart. Das wollte sich die Stadtverwaltung nicht bieten lassen und hat gezielt das Radwegenetz erneuert. Unter anderem gibt es im Bezirk Bad Cannstatt eine Straßenspur, die zu einem Radweg umgebaut wurde.

Wie wird der Schnellweg angenommen?

Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich der ADFC gemeinsam mit der Stadt Stuttgart daran gemacht und die Ergebnisse analysiert und ausgewertet. Das Resultat dürfte aber wenig zuversichtlich stimmen. Bisher gibt es kaum verwertbare Daten zu Bad Cannstatt.

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Gegenüber der Stuttgarter Zeitung sagte der Sprecher Oliver Hillinger, man habe den App-Anbieter Strava übernommen habe. So könne man herausfinden, ob die Nürnberger Straße besonders häufig frequentiert wird. Allerdings machte er keine genaueren Angaben. Jetzt möchte der ADFC konkrete Ergebnisse liefern.

Auslastung der Radwege im Test

Zunächst hat der Fahrrad-Klub eine Überprüfung nach Stichproben vorgenommen. Vier Jahre zuvor nahmen die Nutzer der Strava-App lieber die Nebenstraßen. 2022 lag die überwiegende Nutzung der Nebenstraßen immer noch in einem relativ hohen Bereich. Nach den Angaben der StZ läge die Nutzung des Radschnellwegs von Bad Cannstatt bei gerade einmal 52 Prozent.

Für Gesine Schleth, der Vorsitzenden der Stuttgarter ADFC, sei der Radweg ein guter Anfang. Es gäbe ihren Angaben zufolge Luft nach oben. So stehe man in der Planung, den Verkehr auf dem Rad zwischen Bad Cannstatt und Fellbach vor allen Dingen auf der Nürnberger Straße und auf der Waiblinger Straße besser zu bündeln. Dies geschehe durch eine zielgerichtete Infrastruktur. Das bestätigte auch der Stadtsprecher Hillinger.