Auf Kamera gesichtet: Ersten Wolfswelpen in Baden-Württemberg

Wolfswelpen mit Kamera aufgenommen.
© FVA BW

Ein Wolfrudel in Baden-Württemberg galt bislang als unwahrscheinlich. Das könnte sich jetzt bald ändern und es könnte zu einer echten Wolfsbegegnung kommen.

Es ist wie ein kleines Wunder. Seit langer Zeit bestand keine reale Möglichkeit der Bildung eines Wolfsrudels in Baden-Württemberg. Doch nach einer Sichtung auf Kamera, besteht die echte Chance auf Wolfsnachkommen.

Wolfspärchen

Ein Foto das kürzlich aufgenommen wurde, zeigt ein vermutliches Wolfspärchen am Schluchsee. Seit dem Jahr 2000 wurde kein weiblicher Wolf mehr gesichtet. Doch auf dem Foto ist nach 23 Jahren, erstmals sehr wahrscheinlich wieder eine Fähe (weiblicher Wolf) zu erkennen. Das bestätigen die Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg (FVA).

Bisher wurde drei Wölfen nachgewiesen, dass sie sich mindestens sechs Monate in Baden-Württemberg aufgehalten haben. Abstrichproben von toten Ziegen des Hochschwarzwalds haben nun einen vierten Wolf bestätigt.

Gefährlich und faszinierend

In Gesamtdeutschland findet man bisher insgesamt 160 Wolfsrudel. Getötete Ziegen, Schafe oder sogar Ponys sind dabei keine Seltenheit. Menschen wurden hierzulande seit 1998 verschont.

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Das Umweltministerium hält es für möglich, dass es bereits im Frühsommer 2023 zur Geburt von Wolfswelpen kommt und sich damit ein erster Wolfsrudel im Südschwarzwald bilden könnte.

Richtiges Verhalten bei Wolfsbegegnung

Das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz rät bei einer Wolfsbegegnung vor allem Ruhe zu bewahren und folgendes Verhalten:

  • „Machen Sie sich bemerkbar durch Reden, Rufen und/oder In-die-Hände-Klatschen.“
  • „Zeigen Sie dem Wolf durch beherztes Auftreten, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben.“
  • „Entfernen Sie sich dabei langsam und ruhig, immer mit dem Gesicht zum Wolf.“
  • „Laufen Sie nicht weg, denn das kann Verfolgung auslösen!“
  • „Sollte sich Ihnen der Wolf dennoch nähern, gehen Sie mit Bestimmtheit auf ihn zu, machen Sie Lärm und werfen Sie nach Möglichkeit mit Steinen oder Stöcken nach ihm.“
  • „Der Einsatz von Pfefferspray ist zur Abwehr ebenfalls sehr wirksam.“
  • „Sind Sie mit einem Hund unterwegs, lassen Sie ihn zu seinem eigenen Schutz nicht von der Leine, sondern behalten Sie ihn nahe bei sich.“