Autokonzern entlässt Hälfte aller Mitarbeiter aus Baden-Württemberg

Eine Autokarosserie bei einem Automobilhersteller in einer Produktionskette
Symbolbild © istockphoto/PhonlamaiPhoto

Inflation, Energiekrise und die generelle wirtschaftliche Situation setzen der Automobilindustrie immer noch schwer zu. Ein Autokonzern aus Baden-Württemberg musste deshalb vor Kurzem rund die Hälfte seiner Mitarbeiter entlassen.

Aufgrund der Spätfolgen von Corona und der Energiekrise mussten dieses Jahr bereits 900 Unternehmen im Ländle Insolvenz anmelden. Einer davon ist auch Ditter Plastic mit Sitz in Haslach im Kinzigtal. Nach einem ausführlichen Regelinsolvenzverfahren unter der Leitung eines Insolvenzverwalters konnte der Autokonzern aus Baden-Württemberg dank eines Investors gerettet werden – doch leider nicht alle seine Mitarbeiter.

Insolvenzverfahren bei Autozulieferer rettet 200 Stellen

AluConcept ist ein Veredlungsunternehmen mit Hauptsitz in Dinslaken in Nordrhein-Westfalen. Zur Freude vieler hat er den insolventen Autozulieferer und Autokonzern aus Baden-Württemberg und seine Mitarbeiter übernommen. Diese Rettungsaktion erfolgte am 16. Oktober. Dadurch konnten mehr als 200 Arbeitsplätzen an den Standorten Haslach und Hausach im Ortenaukreis erhalten werden.

Leider bedeutet dies gleichzeitig auch, dass bis zu 180 der insgesamt 380 Mitarbeiter von Ditter Plastic ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Dieser Schritt ist besonders bedeutend, da das Unternehmen, das 1947 in Zell am Harmersbach gegründet wurde, vor dem Einstieg des Investors kurz vor dem endgültigen Aus stand. Insolvenzverwalter Martin Mucha betonte die Dringlichkeit dieser Maßnahme, da die Ausproduktion bereits begonnen hatte. Zudem lobte er die verbleibenden Mitarbeiter für ihren Einsatz.

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Neue Strategie für Zeit nach der Insolvenzabwendung geplant

Im Rahmen der Übernahme von Ditter Plastic, das seit diesem wichtigen Schritt den Namen AC-DITTER trägt, wird eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiter eingerichtet, die ihre Arbeitsplätze verlieren. Diese Transfergesellschaft bietet für sechs Monate Weiterbeschäftigung und Weiterqualifizierung, um die betroffenen Mitarbeiter auf neue Arbeitsplätze vorzubereiten. Ein sehr geschätztes und dringend benötigtes Entgegenkommen des Autokonzerns aus Baden-Württemberg.

Gleichzeitig eröffnet sich für AC-DITTER die Möglichkeit, seinen Kundenstamm zu erweitern. Die Entscheidung von AluConcept, an den traditionellen Standorten im Kinzigtal festzuhalten und sogar weitere Investitionen zu tätigen, ist eine positive Entwicklung für den Autozulieferer, vielleicht sogar ein starkes Signal für Kollegen und die Konkurrenz. Dies steht im Kontrast zu anderen Unternehmen in Baden-Württemberg, wie zum Beispiel dem Versandhaus Klingel aus Pforzheim, das aufgrund fehlender Investoren den Geschäftsbetrieb vollständig einstellen musste.