Baden-Württembergs Minister: Es soll kostenpflichtig für Ungeimpfte werden

Winfried Kretschmann Minister
Foto: Boris Pasek, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Das könnte bald für Ungeimpfte teuer werden – Heute am Dienstag wollen Bund und Länder dazu beraten.

Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Baden-Württemberg, Stephan Weil (SPD) und Winfried Kretschmann (Grüne), haben sich dafür ausgesprochen, Corona-Tests künftig in der Regel nicht mehr gratis anzubieten.

«Ich halte es ausdrücklich für richtig, dass Ungeimpfte ab dem Herbst ihre Tests selbst bezahlen müssen. Bis dahin hatte jeder die Möglichkeit, sich kostenfrei impfen zu lassen», sagte Weil.

Kretschmann sagte: «Auf Dauer wird die öffentliche Hand die Tests nicht finanzieren können. Das ist auch eine Frage von fairer Lastenverteilung, denn es gibt ja ein kostenfreies Impfangebot für alle.»

Dabei geht es nur um jene, für die es eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gibt – also nach derzeitigem Stand keine Kinder – und bei denen keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.

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Angesichts steigender Infektionszahlen erhofft sich Kretschmann von der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag eine klare Linie, wie es im Herbst weitergehen soll.

«Es ist richtig, dass wir mit dem Fortschreiten der Impfquote zu einem neuen Umgang mit Freiheiten und Beschränkungen kommen müssen. Dabei gilt grundsätzlich: Einschränkungen bei Geimpften und Genesenen werden wir zu großen Teilen aufheben», erklärte er. Für Nichtgeimpfte werde man wegen des höheren Ansteckungsrisikos den Zugang zu Veranstaltungen oder Einrichtungen «weiter an Bedingungen knüpfen». Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen werde man aber «sicher erst mal
beibehalten».

Weil argumentierte ähnlich. Viele Menschen seien mittlerweile geimpft, höhere Infektionszahlen wirkten sich nicht mehr unmittelbar auf die Belegung der Kliniken aus. /dpa