Corona-Rekord: Ort erreicht fast 600er Inzidenz in Baden-Württemberg

Menschenmassen in der Innenstadt nach Öffnungen
Symbolbild Foto: Julian Buchner / ER24

Das Landesgesundheitsamt ist alarmiert – Ort in Baden-Württemberg erreicht fast 600er Inzidenz.

Im Sonnenschein schlendern die Menschen in Biberach an diesem Mittwoch über den Marktplatz. Viele tragen eine Maske, halten Abstand.

Es gibt kein Gedränge. Ein Bild wie in vielen anderen Städten auch. Und doch weist der Kreis Biberach mit einer Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen von 595,3 den höchsten Wert in ganz Baden-Württemberg auf (Stand: Mittwoch, 16.00 Uhr).

Woran liegt das und wie reagieren die Menschen darauf?Biberachs Landrat Heiko Schmid (Freie Wähler) zeigt sich am Mittwoch jedoch besorgt und bezeichnet die Lage angesichts des starken Anstiegs als «dramatisch». Jede und Jeder könne sich überall anstecken, so Schmid. Man befinde sich im exponentiellen Anstieg beieiner gleichzeitig noch viel zu niedrigen Impfquote. Auch in stationären Einrichtungen gebe es wieder Ausbrüche, teilt er mit.Das Landratsamt Biberach sieht aktuell keine klaren Infektionsherde, sondern ein «diffuses Infektionsgeschehen». Auch Biberachs Oberbürgermeister Norbert Zeidler (parteilos) teilt mit, er wäre froh, wenn er den Anstieg der Fallzahlen erklären könne. Zugleichbetont Zeidler, er habe sich gleich nach Schließung der Kreisimpfzentren für mobile Angebote stark gemacht.Der Betreiber eines Cafés in der Innenstadt, der seinen Namen nicht in den Medien lesen möchte, sieht den Anstieg dennoch mit Sorge. Die Zahl seiner Gäste habe zuletzt wieder stark abgenommen, sagt er. Ähnliches hätten ihm auch andere Gastwirte berichtet. Warum die Fallzahlen so stiegen, könne er sich nicht erklären. «Ich wüsste nicht, dass wir was falsch gemacht haben.»Landrat Schmid richtet unterdessen einen eindringlichen Appell an die Menschen im Landkreis, ihre Kontakte «auf das unbedingt Notwendige» zu reduzieren. Die Schülerinnen und Schüler ruft er am Mittwoch zudem auf, im Unterricht wieder Maske zu tragen. /dpa

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