Statt Müll: Erstes Foodsharing-Café eröffnet in Baden-Württemberg

Das erste Café, bei dem kein Müll produziert wird. Stattdessen wird in dem Food-Sharing Café in der Innenstadt von Stuttgart low waste großgschrieben.
Symbolbild © istockphoto/Arnulf Hettrich

Das gab es so noch nie: In einer Stadt in Baden-Württemberg befindet sich das allererste Foodsharing-Café Deutschlands. Dank großzügiger Spenden müssen die hungrigen Besucher hier nichts bezahlen.

Während Restaurantbesuche aufgrund der Inflation immer teurer werden, bietet ein Gastronomiebetrieb in Stuttgart sein Essen komplett kostenlos an. In der Hauptstadt Baden-Württembergs befindet sich das erste Foodsharing-Café des Landes. Das Angebot ist fast zu gut, um wahr zu sein. Denn aufgrund eines klugen Systems können Gäste sich hier kostenlos den Bauch vollschlagen. Wir berichten, wie das außergewöhnliche Café sich finanziert und wo es sich befindet.

Weniger Müll

Die Kosten für nahezu jeden Lebensbereich schießen seit Monaten in die Höhe. Für viele Menschen ist der Besuch in einem Restaurant oder Café dadurch zu einem echten Luxus geworden. Das Kuriose dabei ist, dass Lebensmittel teuer wie nie sind und trotzdem nach wie vor haufenweise davon in der Mülltonne landen.

Eine Statistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022 zeigt, dass allein Privathaushalte jedes Jahr ungefähr 78 Kilogramm Lebensmittel pro Person wegwerfen. Zu Recht fragen sich dabei viele, ob es keine sinnvollere Verwendung für Lebensmittel gibt, die offensichtlich nicht mehr gebraucht werden. Die Antwort ist das Konzept Foodsharing, bei dem übrig gebliebene Produkte gespendet oder gegen einen kleinen Betrag verkauft werden. Und genau dieses Konzept nutzt auch das erste deutsche Foodsharing-Café in Baden-Württemberg.

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Komplett kostenlos

Anstatt die Lebensmittel klassisch einzukaufen, bezieht das Foodsharing-Café in Baden-Württemberg alle Produkte aus Spenden. Die angebotenen Speisen bereitet der Betrieb komplett aus Lebensmittelspenden der Initiative Foodsharing.de zu. So werden die benötigten Produkte täglich bei den Kooperationsbetrieben der Initiative abgeholt. Durch diese Vorgehensweise rettet das Café jeden Tag unglaubliche 50 bis 100 Kilogramm Lebensmittel vor der Mülltonne.

Da die Inhaber für das Essen nichts bezahlen müssen, bieten sie alle ihre Gerichte auch kostenlos an. Gäste können sich einfach an den voll bestückten Kühlschränken bedienen und das Essen genießen. Wer ein Getränk dazu möchte, kann selbst entscheiden, wie viel er dafür bezahlt. Hier ist das Café allerdings auf das Verständnis der Gäste angewiesen, denn durch diese freiwilligen Beträge werden die Miete sowie die Kosten für mittlerweile 15 Mitarbeiter gedeckt. Dazu kommen Spendengelder und etwas Unterstützung der Wirtschaftsförderung Stuttgart.