Für viele Menschen ist es eine schockierende Nachricht: Am Bodensee droht einem Traditionsbetrieb jetzt ein Stellenabbau. Die Angestellten bangen um ihre Jobs. Das steckt dahinter.
In ganz Deutschland sowie in der Schweiz und Österreich kommt es derzeit vermehrt zu Kündigungen in Traditionsbetrieben. Schuld daran ist zum einen die Coronakreise, aber auch die zuletzt steigenden Preise für Energie und Rohstoffe zeigen ihre verheerenden Auswirkungen.
Stellenabbau im großen Stil
Nun soll es zu einem Abbau von Stellen bei Rolls-Royce Power Systems kommen, die mit dem Traditonsbetrieb MTU Friedrichshafen zusammenhängen. Eigentlich läuft hier alles gut. Dennoch hat man Sorge um den Mutterkonzern in Großbritannien. Denn dieser hat jetzt angekündigt, dass bis zu 2.500 Angestellte ihren Job verlieren sollen. Zu Beginn war unklar, ob hiervon auch Mitarbeiter aus Friedrichshafen im Bodenseekreis betroffen sein könnten. Der Traditionsbetrieb ließ in den Medien verkünden, dass dazu noch nichts bekannt sei. Die Nachricht war zu frisch und detaillierte Informationen waren noch nicht bekannt.
Angst am Bodensee nimmt zu
Doch inzwischen scheint es Neuigkeiten zu geben. So soll von dem Stellenabbau des Traditionsbetriebs offenbar auch der Standort in Friedrichshafen betroffen sein. Laut Informationen aus den Medien könnte sich dies auf bis zu 375 Arbeitsplätze auswirken. Offenbar war es dem Betriebsrat von Power Systems möglich, gemeinsam mit den Vorständen in Friedrichshafen einen sogenannten “Zukunftspakt” zu verhandeln. In diesem steht, dass es bis zum Jahr 2026 keine Kündigungen aus Betriebsgründen geben soll. Am Bodensee herrscht dennoch schlechte Stimmung vor, die Mitarbeiter machen sich Sorgen. Man befürchtet, dass hier bald Arbeitsplätze wegfallen könnten.
Neben Friedrichshafen hat der Traditionsbetrieb noch weitere Standorte in der Bundesrepublik. Erst in diesem Jahr hat man eine neue Halle für die Produktion in Kluftern, ebenfalls am Bodensee, eröffnet. Immerhin reagierte der Chef des Betriebsrats, Thomas Bittelmeyer, auf den Stellenabbau bedachtsam. Er verkündete in den Medien, dass es zweitrangig sei, was man in England wolle. Wichtig sei nur, was vor Ort in Friedrichshafen entschieden werde.