Einer der Reichsten will ausschließlich in Baden-Württemberg produzieren

Konzern mit Arbeitern.
Symbolbild © istockphoto/industryview

Standortsicherung oder Verschlossenheit vor neuen Möglichkeiten könnte man es nennen. Der oft in den Schlagzeilen vertretene Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat angekündigt, weiterhin ausschließlich in Baden-Württemberg produzieren zu wollen.

Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat bekannterweise zu vielen unternehmensbezogenen Themen eine handfeste Meinung. Seine Firma, das geschichtsträchtige Textilunternehmen Trigema, soll auch weiterhin zu hundert Prozent in Baden-Württemberg produzieren. So will der Milliardär hierzulande langfristig Arbeitsplätze sichern.

Konservative Unternehmenshaltung soll Arbeitsplätze erhalten

Insgesamt verfügt das mittelständische Familienunternehmen Trigema über rund 1.200 Mitarbeiter in Deutschland. Das auf Textilproduktion spezialisierte Textilunternehmen ist auch für seinen polarisierenden und konservativen Chef Wolfgang Grupp bekannt. Dieser beharrt nun darauf, dass seine Firma auch in Zukunft ausschließlich in seiner Heimat Baden-Württemberg produzieren soll.

Er begründet diese in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels durchaus kontroverse Entscheidung damit, dass er als Arbeitgeber eine bestimmte Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern habe. So will der Trigema-Chef in erster Linie die Arbeitsplätze von langjährigen Arbeitern sicher. Gleichzeitig möchte er mit dieser Entscheidung auch den Industriestandort Baden-Württemberg stärken, indem er nur dort produzieren lässt.

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Besondere Gründe für Entscheidung Grupps

Weiter erklärt Grupp, dass sein Entschluss, die Produktion in Baden-Württemberg zu belassen, für ihn nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine emotionale Entscheidung sei. Auch wenn es andere, wahrscheinlich billigere Möglichkeiten gebe, wolle er dem Schwaben-Standort treu bleiben. Die Arbeit in den internationalen Sektor verlagern will er erst dann, wenn die Arbeitsplätze der Mitarbeiter in Deutschland dadurch nicht bedroht werden. Dadurch, dass viele der Konkurrenten in der Textilherstellung aufgrund der Kosten im Ausland produzieren lassen, hat Trigema hierzulande kaum Konkurrenz.

Diese besondere Lage hat Wolfgang Grupp erkannt. Er betonte nun, dass man automatisch eine dominante Stellung einnehme, wenn man der letzte verbliebene Anbieter in einer Branche sei. Damit habe man natürlich auch eine gewisse Verantwortung, welcher der Firmenchef gerecht werden will. Die Branche der Kleidungsherstellung ist eine stark umkämpfte, doch Grupps unternehmerische Leitung hat Trigema trotz zahlreicher Krisen bis jetzt immer über Wasser gehalten. Gut möglich, dass er auch mit dieser Position am Ende recht behält und Trigema zu weiteren Erfolgen verhilft.