Gefahr am Bodensee breitet sich aus – „Todesfälle sind gestiegen“

Eine Anlegestelle am Bodensee.
Symbolbild © istockphoto/Andreas Rose

Auch wenn das Gewässer ruhig ist und besonders idyllisch wirkt, eine Gefahr besteht im Bodensee immer, sodass auch Todesfälle niemals ausgeschlossen werden können. Experten sind daher alarmiert.

Das Wasser ist blau und die sanften Wellen glitzern mit der Sonne. Das schwäbische Meer begeistert seine Besucher immer wieder aufs Neue. Doch bei allem Idyll, es geht auch immer eine Gefahr vom Bodensee aus, sodass jetzt bekannt wurde, dass die Zahl der Todesfälle zunimmt.

Todes- und Unfallzahlen steigen an

Das schwäbische Meer ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ziel für Urlaube und Ausflüge. Allerdings unterschätzen viele Menschen die Gefahr, die vom Bodensee ausgeht, sodass sich offensichtlich die Unfallzahlen und Todesfälle deutlich gesteigert haben. Auch wenn das Wasser sehr harmlos wirkt, so handelt es sich laut Experten um ein nicht zu unterschätzendes Gewässer.

In diesem Jahr vermelden die Regionen am Bodensee einen deutlichen Anstieg an Todes- und Unfallzahlen. Erst Ende August soll ein 64-jähriger Mann leblos von seinen Rettern aus dem Wasser gezogen worden sein. Er soll bereits das siebte Todesopfer am Bodensee in diesem Jahr sein, heißt es. Und das betrifft nur einen Teil des Bodensees, der sich in Baden-Württemberg befindet.

Zahl markant erhöht

Verglichen mit den letzten beiden Jahren hat sich die Zahl der Opfer markant erhöht, heißt es. In Baden-Württemberg gab es im letzten Jahr vier Todesfälle, ebenso im Jahr 2021. Bislang liegen noch keine Zahlen des schweizerischen, österreichischen und bayrischen Teils des Bodensees vor. Durchschnittlich soll der See jährlich 10 Menschenleben fordern.

Lesen Sie auch
Tradition: Älteste Schule Deutschlands steht in Baden-Württemberg

Auch die Zahl der Unfälle hat sich, verglichen mit den Vorjahren, deutlich erhöht. Wie die Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg mitteilte, seien allein in ihrem Zuständigkeitsbereich 150 Unfälle gemeldet worden. Das entspricht einem Anstieg von etwa 50 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

Gründe für die Unfälle

Ralf Gerber, Leiter der Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg erklärte dazu: „Es gibt viele Bade-, aber auch Bootsunfälle. An Rhein und Neckar ist das nicht so ausgeprägt“. Jedoch wären dort auch deutlich „weniger Freizeitkapitäne“ unterwegs. Diese fände man dann doch vermehrt auf dem Bodensee.

Jedoch sollte man bei der Auswertung der Unfallzahlen auch berücksichtigen, dass es eine heftige Sturmlage im Juli sowie ein schweres Unwetter auf dem Bodensee gab. In der Unfallstatistik finden sich also auch die Boote wieder, die bei dem Sturm vor Anker lagen und dabei Schäden erlitten. Experten raten stets dazu, bei Gewässern jeglicher Art Vorsicht walten zu lassen. Denn auch wenn man die Gefahr nicht sieht, die Zahl der Todesfälle auf dem Bodensee bestätigt sie.