Maschinenbauer in Baden-Württemberg streicht Hunderte Stellen

Ein Arbeiter steht vor einer riesigen Anlage in einer großen Industriehalle und legt seine Hand auf etwas, das aus Stahlringen besteht.
Symbolbild © imago/Rupert Oberhäuser

Dieser Kahlschlag kam plötzlich: Vollkommen unerwartet streicht ein großer Konzern in Baden-Württemberg jetzt mehrere Hundert Stellen. Die Gewerkschaft zeigt sich schockiert über die unangekündigte Maßnahme und versucht einzulenken.

Die Nachrichten der letzten Monate sind geprägt von Insolvenzen und Stellenkürzungen. Immer mehr Unternehmen geraten durch extrem gestiegene Kosten und die schwierige Auftragslage in finanzielle Schwierigkeiten. Für Hunderte Arbeiter in Deutschland bedeutet das, dass ihre Stellen auf der Kippe stehen oder sie diese verlieren. Normalerweise ist ein solcher Kahlschlag durch gute Unternehmenskommunikation abzusehen. Doch ein Unternehmen in Baden-Württemberg streicht jetzt plötzlich und ohne vorherige Ankündigung zahlreiche Jobs. Wir berichten, um welches Unternehmen es sich handelt und was dahintersteckt.

Ohne Vorwarnung

Bei dem Betrieb, der plötzlich zahlreiche Stellen in Baden-Württemberg kürzt, handelt es sich um TDK Electronics. Das im Jahr 1999 gegründete Unternehmen hat sich auf die Herstellung elektronischer Bauelemente spezialisiert und beschäftigt aktuell um die 24.000 Mitarbeiter. Doch schon bald sollen es 300 Arbeiter weniger sein, denn die Belegschaft am Standort Heidenheim soll bis 2026 halbiert werden.

Dazu möchten die Verantwortlichen 300 Mitarbeiter gehen lassen. Problematisch ist dabei jedoch die Art und Weise, wie das Unternehmen mit dieser schwerwiegenden Entscheidung umgegangen ist. Denn nach Aussage der Gewerkschaft IG Metall hat der Konzern die Rechte des Betriebsrates nicht befolgt. Demnach hätten die Verantwortlichen den Stellenabbau mit den Arbeitnehmervertretern besprechen müssen, bevor die Mitarbeiter am 18. März vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.

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Regeln missachtet

Das Unternehmen in Baden-Württemberg streicht die Stellen nach eigener Aussage aufgrund der extrem gestiegenen Fertigungskosten, des harten internationalen Wettbewerbs und der schwachen Konjunktur. Die IG-Metall ist jedoch der Auffassung, dass eine solche Maßnahme früh genug geplant worden sei und die Arbeitnehmervertreter demnach früh genug hätten informiert werden können. Zudem wirft die Gewerkschaft TDK vor, dass der Konzern nicht versucht hätte, eine andere Lösung zu finden.

Deshalb hat die Gewerkschaft bereits öffentlich gemacht, dass sie gegen die plötzliche Kürzung von 300 Stellen vorgehen will. Mit den Worten „Die Belegschaft hat etwas Besseres verdient“ kündigte die IG Metall in Heidenheim an, dass sie versuchen wolle, das von dem Konzern als „Henry“ betitelte Projekt für die Angestellten zu stoppen.