Mehr Fälle: Alte Infektion breitet sich in Baden-Württemberg aus

Menschen im Schutzanzug an Wohnhaus. Eine Pest breitet sich aus.
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Kurz vor Weihnachten erreicht uns leider erneut eine Hiobsbotschaft. Eine neue Infektion breitet sich gerade in Deutschland und Baden-Württemberg aus. Die Zahl der Fälle steigt rasant. Umso wichtiger ist es, sich jetzt richtig zu schützen.

Doch was ist diese neue Infektion, die sich völlig überraschend in Baden-Württemberg ausbreitet? Es ist die für verschwunden gehaltene Tuberkolose. Nach einem Rückgang der Tuberkulosefälle im Jahr 2022 verzeichnet Baden-Württemberg nun einen rasanten Anstieg der Erkrankungen. Besonders betroffen sind laut aktuellen Berichten zugewanderte Menschen.

Nach einem Rückgang nun deutlicher Anstieg – Tuberkulose ist zurück

Nun ist es offiziell. Die Zahl der Tuberkulosefälle in Baden-Württemberg ist nach einem Rückgang im vergangenen Jahr wieder deutlich angestiegen. Laut dem Gesundheitsministerium erfasste man 2023 bislang 657 Fälle, im Vergleich zu 489 Fällen zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr, was einem Anstieg von etwa 34 Prozent entspricht. Zu viel, um darauf nicht zu reagieren. Der Anstieg wird größtenteils auf die Zuwanderung aus Ländern zurückgeführt, in denen Tuberkulose häufiger auftritt, hauptsächlich aufgrund unzureichender Gesundheitsversorgung.

Das Gesundheitsministerium gibt an, dass achtzig Prozent der Fälle Menschen aus Herkunftsländern betreffen, in denen Tuberkulose deutlich häufiger vorkommt als in Deutschland. Dies führe man auf die Zuwanderung aus diesen Staaten zurück. Des Weiteren weisen die Behörden darauf hin, dass man bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Gemeinschaftseinrichtungen eine obligatorische Untersuchung auf Tuberkulose durchführe.

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Wie überträgt sich Tuberkulose?

Tuberkulose (TB) zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten und überträgt sich durch das Einatmen von infektiösen Tröpfchen von Mensch zu Mensch. Die Bakterien können verschiedene Organe, insbesondere die Lunge, befallen. Trotz der Vermeidbarkeit und Heilbarkeit der Krankheit kann sie erst Jahre nach der Infektion ausbrechen. Unbehandelt führt sie bei rund der Hälfte der Betroffenen zum Tod. Ein zunehmendes Problem ist zudem die Resistenz der Erreger gegenüber herkömmlichen Antibiotika. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind im Jahr 2022 weltweit etwa 1,3 Millionen Menschen an TB gestorben.

Während in vielen Ländern, in denen TB weit verbreitet ist, eine Impfung durchgeführt wird, wird diese in Deutschland seit 1998 nicht mehr empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) begründet diese Entscheidung mit dem geringen Infektionsrisiko. Mögliche unerwünschte Nebenwirkungen sind ein weiterer Grund, wie auf der Website des Robert Koch-Instituts erläutert wird. Zwar breitet sich diese Tuberkulose-Infektion gerade vermehrt in Baden-Württemberg aus, ein Grund zur Panik ist dies laut offizieller Stellen aber zum Glück trotzdem nicht.