Nach Rassismusdebatte: Mohrengasse darf bleiben in Baden-Württemberg

Symbolbild Foto: Britta Pedersen/dpa

Nach einem ständigen hin und her darf die Mohrengasse doch bestehen bleiben, der Gemeinderat hat sich dafür stark gemacht.

Die Mohrengasse bleibt Mohrengasse: Von Mittwoch an weist ein Text an einer Stelle auf die künftig besondere Bedeutung der Gasse hin.

Bürgermeisterin Iris Mann (parteilos) wird mit der «Arbeitsgruppe Straßennamen» des
Gemeinderats ein Schild mit einer Erläuterung des Straßennamen enthüllen.

Der Aktion vorangegangen war eine intensive öffentliche Diskussion darüber, ob die Bezeichnung «Mohrengasse» noch angemessen ist. Der Gemeinderat der Stadt Ulm entschied sich im vergangenen Jahr für die Beibehaltung des Straßennamens.

Weil der Begriff jedoch eine Fremdbezeichnung aus europäischer Sicht darstelle, die rassistisch belastet sei, soll die Erläuterung dazu dienen, sich von dieser
Bedeutung zu distanzieren. «Ulm versteht sich als internationale Stadt und verknüpft dies mit Maßnahmen gegen Rassismus», lautet der letzte Satz auf der Stele.

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Auch in anderen Städten gab es bereits Debatten zu aus heutiger Sicht als rassistisch empfundenen Darstellungen schwarzer Menschen.

So wurde eine umstrittene «Sarotti-Mohr»-Werbung vom Kulturzentrum Capitol in Mannheim nach einer Diskussion um die Darstellung verhüllt. /dpa